Rom - Italiens Regierung ist Kreisen zufolge bereit, ihre Arbeitsmarktreform notfalls auch ohne die Unterstützung der Gewerkschaften voranzutreiben. Arbeitsministerin Elsa Fornero habe den Gewerkschaftsbossen gesagt, die Regierung werde alles unternehmen, "um den Zug nicht zu verpassen", sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person.

Die Gewerkschaften lehnen die geplanten Einschnitte ab. Ministerpräsident Mario Monti muss den Reformkurs jedoch beibehalten, um das Vertrauen der internationalen Finanzmärkte in die Kreditwürdigkeit des hoch verschuldeten Euro-Landes wiederherzustellen. Er setzt auf mehr Flexibilität im Arbeitsmarkt, um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu erhöhen und mehr Wachstum zu generieren.

Die Ratingagentur Fitch hat in der vergangenen Woche die Kreditwürdigkeit Italiens um zwei Stufen auf die Note A- herabgestuft. Es wird erwartet, dass Italiens Wirtschaft im laufenden Jahr schrumpft. (APA/Reuters)