"Wir glauben, dass Informationstechnologie und ,Consumer Electronic' zusammenwachsen und dass man bei diesem Prozess als Anbieter Netzwerk-Know-how haben muss", sagt Jerry Wang, Vizepräsident von Benq .

"Joybook"

Dieses Know-how vereinige Benq, sagte Wang bei der Präsentation des "Joybook" in Österreich, dem ersten Produkt aus dem Lifestyle-Solutions-Konzept, bei dem "Arbeiten, Unterhaltung, Lernen und Vergnügen" zusammenwachsen. Der in Taiwan ansässige Konzern hat eine Produktpalette, die jener der bevorzugten Konkurrenten Sony und Philips ähnelt: Displays, LCD-Bildschirme und Röhrenmonitore, Kameras, Projektoren, aber auch Rohlinge und Speicherlösungen. Auch Mobiltelefone fertigt Benq, allerdings derzeit nur für den asiatischen Raum.

Von der Vision eines Digital-Lifestyle-Anbieters hat man sich auch bei der Wahl des Namens beeinflussen lassen: "Benq" steht für "Bringing enjoyment and quality to life". Trotzdem, gesteht Wang, ist die internationale Etablierung einer Marke eine riesige Aufgabe. In Asien, wo die Abspaltung von Acer (mit Acer besteht noch immer eine wechselseite fünfprozentige Aktienbeteiligung) medial mehr beachtet worden war, sei man bereits gut bekannt; in China sei man ebenfalls sehr erfolgreich.

Eigenständige Marke

Gleichzeitig mit dem Markenaufbau verfolgt Benq das Ziel, das OEM-Geschäft, bei dem für andere Elektronikhersteller Produkte gefertigt werden, zurückzunehmen. Derzeit macht das OEM-Geschäft knapp drei Viertel des Umsatzes von zuletzt über drei Mrd. Dollar (2,56 Mrd. ) aus.

Daneben konzentriert sich Benq auch auf den ehemaligen Ostblock, wo Markenaufbau effizienter bewerkstelligt werden könne als in saturierten Märkten wie Westeuropa. Wang: "China und Osteuropa sind die derzeit dynamischsten Regionen."

Der Aufbau von Verkaufsstrukturen für 21 osteuropäische Länder wird von Österreich aus durchgeführt. Der Verkaufszuwachs hat dort im Vorjahr 75 Prozent betragen, heuer wird in der Region mit 30 Prozent Plus gerechnet. Im Vorjahr belief sich der Umsatz für Österreich, Mittel- und Osteuropa auf 22 Millionen Dollar, heuer peilt man 30 Prozent mehr an. In Österreich werden mittlerweile insgesamt 400 Händler - Fachgeschäfte und Elektronikketten - beliefert. Insgesamt beschäftigt Benq 13.000 Mitarbeiter. (Johanna Ruzicka, DER STANDARD Printausgabe, 9.6.2003)