Kairo/Berlin – Die Frau, deren Schönheit ("diese Nase!") sich nicht einmal die standhaften Gallier Asterix und Obelix entziehen konnten, kehrt zurück. Vielleicht nach Ägypten, jedenfalls ins Gespräch. Eine britische Ärchäologin zeigt sich überzeugt, die Mumie der echten Nofretete, der Gattin des Pharaos Echnaton, entdeckt zu haben.

Eine tolle Nummer

Joanne Fletcher von der Universität York ist überzeugt, in einem Nebenraum der Grabkammer eines Pharaos keine Geringere als die legendäre ägyptische Schönheit gefunden zu haben. Noch firmiert der einbalsamierte Leichnam unter seinem nüchternen Katalogisierungsnamen "Mumie 61072". Die Entdeckung der weiblichen Mumie, die gemeinsam mit einem Buben und einer weiteren Frau in einem Grab im Tal der Könige in Luxor lag, datiert schon auf das Jahr 1898. Nun aber will Joanne Fletcher in einer Perücke im nubischen Stil, wie sie während der Regierungszeit Echnatons Mode war bei den Frauen der Königsfamilie, und weiteren Grabfunden Beweise für die Identität Nofretetes entdeckt haben. Kollegen bezweifeln hingegen die Stichhaltigkeit der Argumentation. (Cornelia Niedermeier/DER STANDARD, Printausgabe, 12.6.2003)