Teheran - Der Iran hat nach eigenen Angaben vor zwölf Jahren 1.800 Kilogramm Uran aus China bezogen. Davon seien bisher nur kleine Mengen zu Forschungszwecken genutzt worden, sagte am Dienstag der Leiter der iranischen Atomenergiebehörde, Golam-Reza Agasadeh, in Teheran. Der Iran habe 1991 insgesamt 1.000 Kilogramm Uran-Hexafluorid und 800 Kilogramm Uran-IV-Fluorid eingeführt. Nach Agasadehs Angaben sah weder Peking noch Teheran die Notwendigkeit, die Internationale Atomenergie-Organisation IAEO darüber zu informieren.

Uran-IV-Fluorid und Uran-Hexafluorid entstehen bei der Aufarbeitung von Uran. Der Iran habe das Uran nun in den Inspektionsprozess der IAEO miteinbezogen, wie Agasadeh weiter mitteilte. Drei IAEO-Inspekteure halten sich derzeit im Iran auf, um dort Nuklearanlagen zu besichtigen.

Geheimer Bericht

IAEO-Generaldirektor Mohammed El Baradei hatte der Leitung seiner Behörde vergangene Woche einen geheimen Bericht über das iranische Atomprogramm vorgelegt. US-Außenamtssprecher Richard Boucher hatte diesen Bericht am Freitag als "sehr beunruhigend" bezeichnet. Nach unbestätigen Informationen soll der Iran gegen Bestimmungen des Atomwaffensperrvertrages verstoßen haben, dessen Einhaltung von der IAEO überprüft wird.

Die USA haben Teheran beschuldigt, Atomwaffen produzieren zu wollen. Iran hat dies stets zurückgewiesen. Nach Agasadehs Angaben geht es bei dem derzeitigen Besuch der IAEO-Inspekteure um reine Routinekontrollen der in Wien ansässigen UNO-Behörde, die von den USA zu einem "Politikum" aufgebauscht würden. (APA/dpa)