Wien - Die Stadt Wien und die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) ziehen künftig an einem Strang - wenn es um die Gesundheit der Jüngsten geht: Bis 2013 soll das Behandlungsangebot für entwicklungsgestörte und psychisch kranke Kinder ausgebaut werden. Dazu entstehen in Wien drei neue Therapiezentren sowie eine zentrale Servicestelle, in der die verfügbaren Therapieplätze erfasst werden.

700 zusätzliche Behandlungsplätze

Derzeit befinde man sich allerdings noch auf Standortsuche, sagte Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Die bestehenden fünf Therapiezentren in Wien werden bis 2013 durch drei neue ergänzt. Künftig können statt 1.000 bis zu 1.700 Kinder behandelt werden. Das therapeutische Angebot steigt von derzeit 8.000 auf 20.000 Leistungen im Bereich der Ergo-, Logo-, Physio- und Psychotherapie und fachärztlichen Untersuchungen. Angenehmer Nebeneffekt: "Die Wartezeiten in den entwicklungsdiagnostischen Stellen reduzieren sich von bisher zwei bis drei Monaten auf fast Null", versprach Wehsely.

Strukturierte Arztsuche durch Datenbank

Durch die Errichtung einer zentralen Servicestelle samt Datenbank soll zudem die Übersicht des bestehenden Betreuungsangebots vereinfacht werden: "Der Arzt wird künftig im Computer sehen können, wo es gerade freie Therapieplätze gibt", bekräftigte Ingrid Reischl, Obfrau der WGKK. Demnach soll den Eltern erspart bleiben, nach gestellter Diagnose mit den betroffenen Kindern selbst einen Arzt nach dem anderen "abklappern" zu müssen, versicherte Wehsely. In der neuen Datenbank werden daher ab 2013 - neben allen freien Therapieplätzen - auch das vorhandene Angebot im niedergelassenen Bereich erfasst.

Verbesserungen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind bis Ende 2013 ebenso geplant: Die WGKK erhöht ihre finanziellen Mittel für die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung der Ambulatorien der "Boje" und den Wiener Psychosozialen Diensten. Zudem sollen zusätzliche Fachärzte in diesem Bereich angestellt werden. Damit wirke man auch dem bisher eher geringen Ausbildungsangebot in der Jugend- und Kinderpsychiatrie entgegen, so Reischl. (APA)