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Kim Dotcom im Gerichtssaal

Foto: Reuters

Die Electronic Frontier Foundation (EFF) und Carpathia Hosting, einer der Hoster von Megaupload, haben eine Support-Webseite für Megaupload-Nutzer erstellt. Dort können sich Kunden melden, die nach der Abschaltung von Megaupload Daten verloren haben. Berichten zufolge sollten die Daten bereits am Donnerstag 2. Februar gelöscht werden. Am 31. Jänner gab der Anwalt von Megaupload aber bekannt, dass die beiden Hoster Carpathia Hosting und Cogent Communications die Daten noch für zwei Wochen speichern werden. Da das FBI bei der Razzia auch die Konten von Megaupload gesperrt hat, kann der Filehoster seine Rechnungen nicht mehr bezahlen.

Megaretrieval

Auf megaretrieval.com können US-Bürger Kontakt zur EFF aufnehmen. Julie Samuels, Anwältin bei EFF, schreibt auf der Seite, dass EFF mit den vielen Anfragen nicht mehr zurecht gekommen ist. Mit der Seite soll all jenen geholfen werden, denen "ihr Eigentum ohne Warnung weggenommen wurde und denen die Regierung nicht hilft." Ziel ist es, dass die legal hochgeladenen Daten der Nutzer freigegeben werden.

Unterstützung von Carpathia

In einer Pressemitteilung schreibt Carpathia allerdings, dass sie keinen Zugriff auf die Daten der Nutzer haben. Das Unternehmen verspricht aber, EFF "bei ihren Anstrengungen zu unterstützen, Nutzern, die legale, keine Urheberrechte verletzende Dateien bei Megaupload hochgeladen haben, ihre Daten wieder zu besorgen."

Fragen zur Ermittlung

Neben der Frage, was mit den Daten der Nutzer passieren, tauchen nun auch Fragen auf, wie das FBI bei ihren Untersuchungen gegen Megaupload vorgegangen ist. Das FBI übergab dem neuseeländischen Untersuchungsrichter, der über die Kaution von Kim Dotcom entscheiden sollte, ein Skype-Chat-Protokoll von 2007, in dem sich zwei führende Mitarbeiter von Megaupload über die Unzuverlässigkeit von Kim Schmitz im Umgang mit Geld unterhalten haben.

Trojaner eingesetzt?

Gegenüber CNet meinte ein FBI-Sprecher, dass die Datei als Teil eines Durchsuchungsbefehls beschlagnahmt wurde. Eigentlich war vermutet worden, dass die Chat-Logs und E-Mails von einem Informanten an das FBI weitergegeben wurde. CNet hingegen hat die Vermutung, dass das FBI den Trojaner CIPAV eingesetzt hat, um die Daten auszuspähen. Wie das FBI tatsächlich zu den Daten gekommen ist, bleibt unklar.

Anklageschrift

Laut Anklageschrift hat das FBI bereits 2005 mit den Ermittlungen gegen Megaupload begonnen. In der Schrift werden E-Mails zitiert, nach denen Megaupload-Mitarbeiter wiederholt die Download-Statistiken gefälscht haben. Zu Beginn soll Megaupload außerdem sein Angebot mit YouTube-Videos aufgestockt haben. Uploader sollen Zahlungen untersagt worden sein, weil die hochgeladenen Inhalte illegal gewesen sein sollen. (soc)