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Die Regierungsspitze, die "in manchen Punkten völlig unterschiedlicher Meinung" ist.

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien - Die Regierungsspitze mit Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Michael Spindelegger (ÖVP) hat sich am Dienstag nach dem Ministerrat bezüglich des Sparpakets mehr oder weniger harmonisch gezeigt. Es gebe inhaltliche Unterschiede und emotionale Diskussionen, entscheidend sei aber das Ergebnis, meinten die beiden Parteichefs. Kanzler und Vizekanzler zeigten sich durch die jüngsten EU-Beschlüsse zur Fiskalpolitik in ihren Sparbemühungen bestärkt.

"In manchen Punkten sind wir völlig unterschiedlicher Meinung", so Faymann. Durch diese Unterschiede komme es auch zu emotionalen Diskussionen. Entscheidend sei aber das Ergebnis, ergänzte Spindelegger. Am Zeitplan, bis Ende Februar fertig zu werden, habe sich nichts geändert, sagte Faymann. Es gebe keine Verschiebungen.

Drama

Der Vizekanzler bekräftigte zudem, keiner solle sich der Illusion hingeben, bei den bevorstehenden Sparmaßnahmen außen vor zu bleiben. Es werde jeder einen Beitrag leisten werden müssen. Er mahnte erneut, im "Reformeifer nicht nachzulassen". Der eingeschlagene Sparkurs dürfe nicht verwässert werden und die Konsolidierung nicht verschoben werden. Er sehe derzeit Tendenzen in diese Richtung, denen man entgegenwirken müsse, so Spindelegger in einem - wie er selbst sagte - "dramatischen Appell".

Beide Parteichefs bekräftigten zudem, dass sie weiterhin die Verankerung der Schuldenbremse in der Verfassung anstreben. Für Faymann sind die Grünen dabei die "hoffnungsvollsten" Verhandlungspartner. Die Regierung braucht für ein Verfassungsgesetz die Zustimmung mindestens einer Oppositionspartei. Spindelegger betonte, dass durch ein Verfassungsgesetz auch künftige Regierungen an die Schuldenbremse gebunden wären. Dass die FPÖ zustimmen könnte, glaubt Spindelegger, der die Freiheitlichen als Mehrheitsbringer selbst ins Spiel gebracht hatte, nicht mehr. Die FPÖ habe unüberspringbare Hürden aufgebaut.

Durch den am Montag in Brüssel beschlossenen Fiskalpakt sahen sich Faymann und Spindelegger in ihren Sparbestrebungen bestärkt. Mit den EU-Vorgaben seien harte und anspruchsvolle Maßnahmen verbunden, die auf alle Länder zukommen würden, sagte Spindelegger. Faymann bezeichnete die Beschlüsse als gemeinsames Fundament, das man benötige, um in der EU gemeinsam für die Risiken zu haften. (APA)