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Mario Monti muss sparen. Auch bei den Gehältern der Abgeordneten.

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Rom - Auch die italienischen Parlamentarier müssen zur Eindämmung der Schuldenkrise den Gürtel enger schnallen. Die Abgeordnetenkammer in Rom hat Gehaltskürzungen in Höhe von 1300 Euro brutto (rund 700 Euro netto) beschlossen. Die Kürzungen treten sofort in Kraft. Der Rotstift wird zudem auch bei den Pensionen der Abgeordneten angesetzt. Die Abgeordnetenkammer werde den öffentlichen Kassen in den nächsten drei Jahren 110 Millionen Euro weniger kosten, teilte der Präsident der Abgeordnetenkammer, Gianfranco Fini, mit.

Die Regierung von Premier Mario Monti hat sich den Kampf gegen die Privilegien der Parlamentarier auf die Fahnen geschrieben. So will der Regierungschef auch Sonderpensionen für Parlamentarier abschaffen. Damit werden Abgeordnete und Senatoren künftig keine Pension mehr beziehen können, nachdem sie lediglich eine einzige Legislaturperiode im Amt waren. Allerdings gilt die Reform erst für Parlamentarier, die in der kommenden Legislaturperiode gewählt werden. Die Amtsjahre als Parlamentarier sollen mit anderen Arbeitsjahren zusammengerechnet werden. Mit dieser Reform sollen den Staatskassen Ausgaben in Höhe von 200 Millionen Euro pro Jahr erspart werden. In Italien tobt seit Monaten ein heftiger Streit über die Privilegien der Politiker.

Spitzenverdiener in Europa

Mit mehr als 16.000 Euro an monatlichen Einkünften sind die italienischen Mandatare Spitzenverdiener im europäischen Vergleich, ergab die Studie einer Expertenkommission in Rom, die die Gehälter der Parlamentarier in sechs anderen europäischen Ländern unter die Lupe genommen hat: Zum Vergleich: Österreichische Parlamentarier müssen laut dem Bericht mit einem monatlichen Grundgehalt von 8.160 Euro auskommen.

Bei 11.283 Euro liegt der monatliche Grundgehalt für jeden der 630 italienischen Abgeordneten. Dazu kommen 3.503 Euro an Tagegeldern und Diäten sowie 1.332 Euro an Zuschüssen zu den Transportkosten. Nicht eingerechnet sind dabei die 3.690 Euro, die der Abgeordnete erhält, um sein Büro und Mitarbeiter zu bezahlen. (APA)