Wien - FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat nach der Aufregung um seinen "Wir sind die neuen Juden"-Sager beim Burschenschafter-Ball, der im STANDARD dokumentiert wurde, erstmals reagiert. Auf seiner Facebook-Seite spricht Strache von "bewussten Verdrehungen". Der Eintrag des FPÖ-Politikers im Wortlaut:

"Außer mittels bewusster Verdrehungen, Dinge völlig aus dem Zusammenhang herauszulösen, gezielter Verleumdungen und Manipulationen fällt unseren Gegnern offenbar wirklich nichts mehr sachlich ein! Ein Armutszeugnis und Sittenbild unserer Zeit und deren Ungeist, jedoch auch deren nervöses Zeichen, dass immer mehr Österreicher und Bürger uns ihr Vertrauen zu Recht schenken!"

ÖVP fordert Entschuldigung

Kritik am "Juden-Sager" Straches kam am Dienstag auch von ÖVP-Chef Vizekanzler Michael Spindelegger. Strache habe einen Sager losgelassen, für den er sich "nur entschuldigen kann", das sei das Mindeste, erklärte Spindelegger im Pressefoyer nach dem Ministerrat. Eine Koalition mit der FPÖ schloss Spindelegger auf Nachfrage nicht aus: Er habe einen Koalitionspartner, und das sei die SPÖ, was nach der nächsten Wahl sei, "weiß keiner von uns". Allerdings zeigte der ÖVP-Chef doch deutlich, was er von solchen Aussagen hält: Wer etwas vergleiche, was "unvergleichbar ist und was mich innerlich empört", der müsse schon wissen, dass er sich "außerhalb jeder Möglichkeiten" zur Zusammenarbeit befinde. (red, derStandard.at, 31.1.2012)