Ein großer Fall von Versicherungsbetrug ist in Wien aufgeflogen. 40 Personen sollen 118 Autounfälle provoziert haben, um von Versicherungen Geld zu kassieren. Der Betrug lief über vier Jahre, berichtete die Tageszeitung "Österreich".

Die Gruppe soll vor allem in Wien-Ottakring aktiv gewesen sein. 70 Unfälle gab es allein auf der Thaliastraße. Wenn ein Autofahrer auf einer Querstraße zu weit in die Kreuzung einfuhr, fuhr einer der Verdächtigen mit seinem Wagen in das andere Auto. Die Schuld wurde dann wegen der Vorrangregel dem Autofahrer beziehungsweise dessen Versicherung zugeschrieben. Die vermeintlichen "Opfer" sollen bei jedem Unfall auch lautstark über Schmerzen geklagt haben.

Organisierte Kriminalität

Zum Teil sollen sie auch die eigenen Bremslichter abgeklemmt haben, damit Nachkommende nicht mehr reagieren konnten und auffuhren. In 50 weiteren Fällen prellten sie laut Polizei auch noch die eigene Kaskoversicherung, indem sie Unfallberichte über Parkschäden fingierten. Insgesamt ließen sich die Männer 150.000 Euro auszahlen. Die Schäden an ihren Autos sollen sie meist gar nicht repariert haben.

Nach mehreren Jahren wurde schließlich eine Versicherung misstrauisch. Der Kopf der Gruppe ist flüchtig. (red, derStandard.at, 30.1.2012)