Wien - Was in Sachen Verwaltungsreform tatsächlich kommen wird, ist noch völlig nebulos. Bisher liegen von den Parteien nur unkoordinierte Einzelvorschläge, Stückwerke vor.

In der SPÖ ist etwa die Zusammenlegung von Verwaltungsstrukturen aller Ministerien in einem zentralen "Amt der Bundesregierung" angedacht. Ein solches Amt kann sich auch Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) vorstellen. Die SPÖ tritt weiters für die Schließung der Heeresspitäler ein sowie den Abbau der Doppelgeschäftsführer in Bundesunternehmen. Wie die SPÖ denkt auch Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) über eine Schließung kleiner Bezirksgerichte nach.

Auch direkt bei der Politik könnte der Sparstift angesetzt werden. Das Amt des Bundespräsidenten abschaffen, lautet etwa ein Vorschlag. Andere wollen den Nationalrat verkleinern, die Landtage umbauen und den Bundesrat anders beschickt sehen.

Zu Reformen der Staatsorgane hat auch die Opposition ihre Positionen vorgelegt. Das BZÖ schlägt eine Zusammenlegung der Ämter von Bundespräsident und Kanzler zu einem "Kanzlerpräsidenten" vor. Die FPÖ will die Regierung verkleinern, und die Grünen plädieren für flexible Regionen statt der Länder. (APA, red, DER STANDARD, Printausgabe, 30.1.2012)