Dawei - Burmas Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi will nach Jahrzehnten der Militärdiktatur die Verfassung des südostasiatischen Landes ändern. Das sagte die 66-jährige Friedensnobelpreisträgerin am Sonntag auf ihrer ersten Kampagne-Reise, seit sie ihre Teilnahme an den Parlamentswahlen angekündigt hatte.

"Bestimmte Gesetze beschränken die Freiheit der Menschen", erklärte Suu Kyi vor jubelnden Anhängern ihrer Partei in der ländlichen Region Dawei, mehr als 600 Kilometer südlich ihrer Heimatstadt Rangun (Yangon). Konkret wolle sie mit dem Parlament die weitreichende Macht des Militärs beschneiden, das wichtige Kabinettsmitglieder ernennen und bei Ausnahmezuständen die Kontrolle über das Land übernehmen könne.

Nach einem halben Jahrhundert autoritärer Herrschaft hatte die Militärregierung im vergangenen Jahr die Amtsgeschäfte formal an eine zivile Regierung übertragen. Diese leitete einen allmählichen politischen Wandel ein und nahm den Dialog mit der Opposition auf. So darf Suu Kyi, die jahrelang unter Hausarrest stand, bei einer Nachwahl zum Parlament im April antreten. (APA/Reuters)