Khartum - In der ölreichen sudanesischen Krisenregion Süd-Kordofan haben Rebellen nach eigenen Angaben 29 chinesische Staatsangehörige und neun Soldaten verschleppt. Bei den Chinesen handle sich um Arbeiter eines Straßenbauprojekts, sagte ein Rebellensprecher am Sonntag. Demnach griffen die Rebellen am Samstag einen Armeekonvoi zwischen den Ortschaften Rashad und al-Abbassiya im Nordosten der Region an und entführten dabei die Chinesen und die Soldaten. Die Chinesen befänden sich "in sicheren Händen", sagte der Sprecher. Keiner von ihnen sei verletzt worden.

Ein Sprecher des Außenministeriums in Peking sagte laut der Nachrichtenagentur Xinhua, es würden chinesische Staatsbürger im Sudan vermisst, nachdem Rebellen das Lager einer chinesischen Firma überfallen hätten. Eine genaue Zahl nannte er nicht. Xinhua zitierte aber einen Mitarbeiter der chinesischen Botschaft in Khartum mit den Worten, es handle sich um mehr als 20 Chinesen.

China ist ein wichtiger Verbündeter des Sudan und unterhält enge wirtschaftliche Beziehungen mit dem afrikanischen Land. So ist China der größte Investor im sudanesischen Ölsektor, der größte Abnehmer sudanesischen Öls, und ein wichtiger Waffenlieferant.

In Süd-Kordofan gibt es seit Juni schwere Kämpfe, bei denen es hunderte Tote gegeben haben soll. Der sudanesische Bundesstaat grenzt an den Südsudan, der sich im Juli vom Norden abgespaltet hat. Khartum wirft dem Südsudan regelmäßig vor, die Rebellen der Sudanesischen Volksbefreiungsarmee (SPLA) in Süd-Kordofan zu unterstützen. (APA)