Tel Aviv - Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas hat einem Zeitungsbericht zufolge Israel die Schuld am Misserfolg der Nahost-Gespräche gegeben. Die "Unnachgiebigkeit" der israelischen Seite habe einen Erfolg der Gespräche verhindert, sagte Abbas laut einem Bericht der israelischen Zeitung "Jerusalem Post" am Samstag.

Unterhändler beider Seiten hatten sich seit Anfang Jänner insgesamt fünf mal unter jordanischer Vermittlung in Amman getroffen. Das vorerst letzte Treffen war am Mittwoch ergebnislos zu Ende gegangen.

Klare Position verweigert

Israel habe sich geweigert, eine klare Position zur Frage der künftigen Grenzen und zu Sicherheitsregelungen zu beziehen, monierte Abbas. Dies aber habe das Nahost-Quartett aus USA, Russland, Vereinten Nationen und Europäischer Union ausdrücklich von beiden Seiten gefordert, habe Abbas bei einem Treffen mit dem irischen Außenminister Eamon Gilmore in Ramallah betont.

Die Palästinenserführung will Medienberichten zufolge in den kommenden Tagen mit arabischen Ländern erörtern, ob die Gespräche trotz des bisherigen Stillstandes fortgesetzt werden sollen. Die Palästinenser seien weiter an einem "wahrhaftigen und ernsthaften Friedensprozess" mit Israel interessiert, versicherte Abbas.

Ziel müsse es sein, die israelische Besatzung zu beenden und in allen Gebieten, die 1967 im Sechs-Tagekrieg von Israel erobert worden waren, einen unabhängigen Palästinenserstaat mit Jerusalem als Hauptstadt zu errichten. Israel hat ebenfalls seine Verhandlungsbereitschaft beteuert. Allerdings lehnt die Regierung in Jerusalem die von den Palästinensern gestellten Vorbedingungen Siedlungsstopp und Anerkennung der Grenzen von 1967 als Ausgangspunkt für Verhandlungen ab. (APA)