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Carroll, Bellamy, Kuyt.

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Nur nichts falsch machen: Anfield nimmt Uniteds Patrice Evra ganz genau unter die Lupe.

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Liverpool/London - Im Schlagerspiel in der vierten Runde des englischen FA-Cups setzte sich der FC Liverpool gegen den Erzrivalen und Rekordmeister Manchester United durch. An der Anfield Road gewannen die Reds durch einen späten Treffer von Dirk Kuyt (88.) 2:1 (1:1) und stehen im Achtelfinale des traditionsreichen Pokalbewerbs. United-Manager Alex Ferguson musste ohne seine verletzten Stammspieler Wayne Rooney, Rio Ferdinand, Phil Jones und Nani auskommen. Erst vor wenigen Tagen hatten die Liverpooler auch Machesters Stadtrivalen City auf ihre Abschussliste gesetzt und waren ins Endspiel des Carling-Cups eingezogen.

Das Stadion glich einem Tollhaus, nachdem der Niederländer einen weiten Abschlag von Goalie Pepe Reina iübernommen, und mit aller Entschlossenheit in die Maschen geknallt hatte. Der Däne Daniel Agger (22.) hatte die Liverpooler per Kopf in Führung gebracht. Der Südkoreaner Park Ji-Sung (40.) erzielte per Direktabnahme den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Uniteds Antonio Valencia (19.) hatte mit einem Stangenschuss Pech. "Diese Niederlage fühlt sich ganz übel an. Wir waren die bessere Mannschaft, haben bei den Gegentoren aber ganz schlecht ausgesehen", war Ferguson nach der Partie bedient.

Ärger gab es auch aus anderen Gründen. Nachdem Liverpool-Stürmer Luis Suárez im vergangenen Oktober beim Ligaspiel gegen ManU seinen Gegenspieler Evra als "Neger" bezeichnet haben soll, wurde der Franzose nun von einem Fan der Gastgeber auf der Tribüne gestenreich verunglimpft. In diesem Zusammenhang wurde mittlerweile ein 59-Jähriger aus Nord-Wales verhaftet. Nachdem Bilder des Anhängers im Internet erschienen waren, hatte die Merseyside Police in Liverpool bereits am Samstag Ermittlungen aufgenommen. "Nach dem Spiel wurden wir darauf aufmerksam gemacht, dass im Internet entsprechende Bilder kursieren. Wir arbeiten eng mit der Polizei zusammen und bitten unsere Fans, alle Informationen an die Polizei weiterzugeben", hieß es in einem ersten Statement der Reds.

Müde Blues

Ebenfalls eine Runde weiter ist Chelsea, das zuvor bei den Queens Park Rangers ohne Glanz 1:0 (0:0) gewonnen hatte. Juan Mata sorgte per Foulelfmeter (63.) für die Entscheidung zugunsten der Blues. Vorausgegangen war eine Attacke von Clint Hill an Daniel Sturridge.

Vor dem Anpfiff entfielen die Handshakes unter den Spielern. Die Streichung der obligatorischen Geste aus dem offiziell festgelegten Programm der FA erfolgte auf Antrag beider Klubs mit Blick auf die am Mittwoch (1. Februar) stattfindende Gerichtsanhörung von Chelseas Kapitän John Terry wegen angeblich rassistischer Beschimpfungen von QPRs Anton Ferdinand.

Ferdinand hatte die Vorwürfe nach dem Duell beider Teams am 23. Oktober 2011 erhoben. Die Staatsanwaltschaft sieht die Anschuldigungen durch Internet-Videos belegt und hatte daraufhin das Verfahren gegen Terry eingeleitet. Dieser bestreitet die Vorwürfe und bezeichnet den Vorgang als eine Hetzkampagne.

In den englischen Medien war befürchtet worden, dass Ferdinand den Handschlag Terrys ausschlagen könnte, oder dass gar das ganze Rangers-Team dies tut. Deswegen hatte die FA reagiert, um "weitere Spannungen zu verhindern". Schließlich gaben sich aber Terry und Queens-Park-Kapitän Joey Barton im Mittelkreis fair die Hand. Die Partie fand unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. (sid/red)

ERGEBNISSE, FA-Cup vierte Runde:

FC Watford - Tottenham Hotspur 0:1 (0:1)
FC Everton - FC Fulham 2:1 (1:1)
Queens Park Rangers - FC Chelsea 0:1 (0:0)
FC Liverpool - Manchester United 2:1 (1:1)
FC Blackpool (2. Liga) - Sheffield Wednesday (3.) 1:1 (0:0)
Bolton Wanderers - Swansea City 2:1 (1:1)
Derby County (2.) - Stoke City 0:2 (0:1)
Hull City (2.)  - Crawley Town (4.) 0:1 (0:0)
Leicester City (2.) - Swindon Town (4.) 2:0 (1:0)
FC Millwall (2. Liga) - FC Southampton (2. Liga) 1:1 (0:1)
Sheffield United (3. Liga) - Birmingham City (2. Liga) 0:4 (0:2)
Stevenage (3.) - Notts County (3.) 1:0 (1:0)
West Bromwich Albion - Norwich City 1:2 (0:1)