Linz - Der oberösterreichische Stahlkonzern voestalpine hat den bisher größten Einzelvertrag ihrer Division Automotive mit einem Volumen von rund 700 Mio. Euro abgeschlossen. Der Konzern mit der Zentrale in Linz erweitert seine Produktionskapazitäten in China sowie den USA und produziert damit erstmals in diesen Ländern Automobilkomponenten. Für den globalen Expansionsschritt werden etwa 100 Mio. Euro investiert, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der Auftraggeber wurde nicht genannt.

Die Vereinbarung umfasse neben einem umfangreichen Paket an hochfesten, anspruchsvollen Sicherheitskomponenten auch Ersatz- und Zusammenbauteile für eine neue Generation einer erfolgreichen Modellreihe, hieß es weiter. Für die Produktion in unmittelbarer Nähe zu den jeweiligen Automobilwerken würden bestehende voestalpine-Standorte erweitert bzw. neue zusätzlich errichtet. Die schon bestehende globale Präsenz in anderen Divisionen werde damit um den Automotive-Bereich erweitert.

Entscheidend für die Auftragsvergabe seien neben der Technologieführerschaft auch das Gesamtpaket des Konzerns und die guten Erfahrungen aus jahrzehntelanger Zusammenarbeit gewesen. "Unser Partner schätzt das hervorragende Produktions- und Verarbeitungs-Know-how bei allen Herstellungsschritten und die integrierte Arbeitsweise durch das umfassende Konzern-Know-how", erklärte der Chef der Division Automotive, Franz Hirschmanner. Die voestalpine folge den europäischen Automobilherstellern in die Zukunftsmärkte und baue dort ihre Präsenz massiv aus, so Vorstandsvorsitzender Wolfgang Eder.

Für den aktuellen Auftrag kommt bei sämtlichen wesentlichen Bauteilen das patentierte Produkt "phs-ultraform" zum Einsatz. Es handelt sich um einen von der voestalpine entwickelten feuerverzinkten Karosseriestahl. Voraussetzung dafür war die Errichtung einer neuartigen Presshärteanlage für die Serienproduktion in Deutschland. Die zunächst kaltgepressten Bauteile werden in einem Folgeschritt auf 900 Grad Celsius erhitzt und dann auf 70 Grad abkühlt und gehärtet. Die so erzeugten korrosionsgeschützten Bauteile würden sich durch eine deutlich höhere Festigkeit bei gleichzeitiger erheblicher Gewichtseinsparung auszeichnen, so die voestalpine. Die Technologie leiste einen Beitrag zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauches sowie und Erhöhung der Insassensicherheit. (APA)