Wien - Am Donnerstag hat der Wiener Gemeinderat die neue Struktur der Kunsthalle mit dem Beschluss zur Gründung einer gemeinnützigen GmbH im Eigentum der Stadt in die Wege geleitet. Spätestens Mitte Februar soll die GmbH mit der Übernahme des Betriebs des Vereins Kunsthalle Wien beginnen. Nun steht auch fest, welches Unternehmen in diesem Zusammenhang den Prüfauftrag erhält: HLB Intercontrol, Österreichableger des Londoner Unternehmens HLB International. Die Firma hat sich beim Vergabeverfahren gegen vier Konkurrenten durchgesetzt.

Einerseits soll HLB nun die zur Betriebsübernahme des Vereins Kunsthalle nötige Due-Diligence-Prüfung durchführen, als auch die Vorwürfe gegen den derzeit karenzierten Kunsthalle-Direktor Gerald Matt untersuchen. Derzeit ist vorgesehen, in sechs Wochen den Bericht vorliegen zu haben, unterstreicht der designierte Geschäftsführer der GmbH, Franz Patay, gegenüber der APA: "Wir haben gestern mit der Firma das Gespräch geführt, und ich sehe keinen Grund, weshalb wir den Zeitplan nicht einhalten sollten." Der dann verbleibende Zeitraum zwischen Mitte März und 1. April - dem Tag, an dem die dreimonatige Dienstfreistellung Matts endet - reiche nach jetzigem Stand aus, die nötigen Entscheidungen für die Zukunft der Kunsthalle zu treffen. Der Kostenpunkt für HBL liege bei einem "niedrigen fünfstelligen Betrag", so Patay.

Er selbst sei in die Prüfung jedenfalls permanent eingebunden: "Ich muss ja als Geschäftsführer wissen, was wir da übernehmen." Ein fixes Büro hat Patay im Museumsquartier allerdings noch nicht. "Derzeit komme ich vorbei und mache mir mein Bild." Mitte Februar werden aber eigene Räumlichkeiten folgen, zumal dann die Gespräche mit den Mitarbeitern anstünden. Schließlich dürften die Projekte der Kunsthalle durch den Wechsel der Struktur im Hintergrund nicht gefährdet werden.

Matt sei hingegen derzeit definitiv nicht in der Kunsthalle anzutreffen, betonte Patay: "Gerald Matt ist wirklich nicht dort, und er hat sein Handy abgegeben und seine privaten Möbel auf eigene Kosten mitgenommen." Er könne ihn allerdings auch ohne das Diensthandy erreichen, wenn es eine Frage gäbe. (APA)