Johannesburg - Heyneke Meyer ist neuer Trainer der südafrikanischen Rugby-Nationalmannschaft. Der 44-Jährige wird bei den Springboks Nachfolger von Peter de Villiers, dessen Vertrag im Dezember ausgelaufen und nicht verlängert worden war. Der zweimalige Weltmeister war im vergangenen Jahr in Neuseeland als Titelverteidiger im WM-Viertelfinale unglücklich an Australien gescheitert. Meyer hat selbst nie auf höchstem Niveau Rugby gespielt, in Südafrika aber mehr als zehn Jahre sehr erfolgreich als Vereinstrainer gearbeitet.

Kurios: der eigenwillige de Villiers hatte sich kurz nach seinem Rücktritt als sein eigener Nachfolger beworben, freilich konnte der südafrikanische Rugbyverband mit dieser Volte wenig anfangen. Meyer war bereits nach dem Gewinn der WM 2007 als neuer Coach im Gespräch gewesen, damals wurde jedoch der als Trainer noch wenig profilierte de Villiers bevorzugt - viele hielten das für eine politisch motivierte Entscheidung, um das Gewicht farbiger Südafrikaner im als Sport der Weißen geltenden Rugby zu erhöhen. Meyer zog sich danach für kurze Zeit aus dem Sport zurück.

Er hat im Klubbereich mit seinen Mannschaften bereits einige Titel gewonnen, besondere Aufmerksamkeit wurde ihm zuteil, als er 2007 zum ersten Mal eine südafrikanische Mannschaft zum Sieg in der damaligen Super 14, dem prestigereichsten Rugby-Bewerb der Südhemisphäre mit Teams aus Neuseeland und Australien. Zuletzt coachte er den englischen Premier-Ligisten Leicester.

Sein neuer Vertrag läuft 4 Jahre, bis nach der nächsten Weltmeisterschaft, die 2015 in England stattfinden wird. Er kennt die Atmosphäre bei den Springboks, zwei Teamtrainern diente er als Assistent. "Ich weiß, wie wichtig Rugby für die südafrikanische Seele ist", sagte Meyer nach seiner Kür. "Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit die Springboks im Weltrugby weiter mit den Ton angeben." (rob)