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Die Barbie-Puppe, hier in einer Limited-Edition, gilt seit jeher als "Schönheitssymbol". Werden bald alle gleich aussehen?

Foto: Reuters

Paris - Trotz des Skandals um gesundheitsgefährdende Brust-Implantate boomt weltweit der Markt der "Schönheits"-Chirurgie: Die Branche habe im vergangenen Jahr ein Wachstum um 10,1 Prozent erzielt, geht aus einer am Freitag in Paris veröffentlichten Untersuchung hervor. Der weltweite Umsatz mit Brust-Implantaten, Anti-Falten-Spritzen oder Laser-Enthaarungen habe bei 3,2 bis 3,8 Milliarden Euro gelegen. Die Studie wurde anlässlich der europäischen Jahreskonferenz der sogenannten SchönheitschirurgInnen und DermatologInnen präsentiert.

Für 2012 rechnet die Branche sogar mit einem noch kräftigeren Wachstum um 11,2 Prozent. Der Skandal um die minderwertigen Brust-Implantate der französischen Firma PIP werde nur einen begrenzten Effekt haben, sagte Laurent Brones, einer der AutorInnen der Untersuchung und führender Mitarbeiter des Produzenten für Schönheitsprodukte Symatese. PIP sei ein vergleichsweise "kleiner Produzent" gewesen, der in Europa und Lateinamerika verkauft habe, nicht aber auf den wichtigen Märkten USA und Asien.

20 Millionen Frauen mit Brustimplantaten

Die Hunderttausende Frauen, die die Billig-Implantate von PIP eingesetzt bekommen hätten, machten weltweit nur 1,5 Prozent der insgesamt 20 Millionen Frauen mit Brustimplantaten aus, fügte Brones hinzu. Dem Gründer der Firma PIP, Jean-Claude Mas, wird vorgeworfen, seine Silikoneinlagen mit einem minderwertigen Industriesilikon gefüllt zu haben. Die Einlagen rissen vermehrt und werden für Entzündungen, von den Opfern sogar für Krebsfälle verantwortlich gemacht. Gegen Mas laufen in Frankreich zwei Verfahren wegen Betrugs und Körperverletzung.

Erwartetes Wachstum bis zu sieben Prozent

Der Markt für "Schönheits"-Chirurgie in Europa sei derzeit zwar weit weniger dynamisch als die Märkte in Asien, Nordamerika und Lateinamerika. Dies liege aber mehr an der Wirtschaftskrise als am PIP-Skandal, sagte Brones. Im vergangenen Jahr lag das Wachstum der Branche in Europa bei geschätzten fünf Prozent; der Umsatz wird auf 770 bis 940 Millionen Euro beziffert. In den nächsten fünf Jahren soll das Wachstum jährlich bei durchschnittlich sieben Prozent liegen. (APA)