Wien - Das Podium beeindruckte: 19 Wiener Theater schlossen sich zur Plattform zeitgenössischer Theater- und Tanzhäuser (PZTT) zusammen - und 18 waren bei der Pressekonferenz am Donnerstag mit je einer Person vertreten. Unterschiedlicher können die Bühnen zwar nicht sein (das Spektrum reicht vom Lilarium und dem Salon5 über das TQW und den Rabenhof bis zum Schauspielhaus), ihr Anliegen aber ist das gleiche: in Zeiten, in denen mit Kürzungen gerechnet werden muss, eine Umverteilung der Fördermittel zu erwirken. Hubsi Kramar u. a. riefen zum "Kampf" auf.

Große Kulturtanker gäbe es in jeder Stadt; Kellertheater in hoher Dichte hingegen seien ein Spezifikum von Wien: Man trage bei zum typischen Flair. Und als Schwarm könnten die vielen Fische den großen Tankern Paroli bieten. Man jonglierte geschickt mit Zahlen: Im Vergleich zu den Großbühnen (inklusive Bundestheatern) erhalten die Fische recht bescheidene Summen. Die PZTT fordert daher u. a. mehr Geld vom Bund und eine Vereinheitlichung der Förderstruktur, die für alle gelten soll - samt Evaluierung nicht nur der Fische, sondern auch der Tanker.

Die Politik erteilte postwendend Absagen: Kunstministerin Claudia Schmied (SPÖ) meinte, es sei kontraproduktiv, die Fördernehmer gegeneinander auszuspielen; der Bund werde sich weiter auf seine Institutionen, zeitgenössische Kunst sowie österreichweite Programme konzentrieren. Und SP-Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny kann sich nicht vorstellen, dass die derzeit vom NPO-Institut vorgenommene Evaluierung auf die großen Bühnen ausgeweitet wird. (trenk / DER STANDARD, Printausgabe, 27.1.2012)