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Foto: APA/Hochmuth

Drei Bewerber gibt es laut Finanzministerium für die ersten sechs von insgesamt 15 Glücksspiellizenzen, die in Österreich vergeben werden sollen. Die Bewerbungsfrist für die erste Tranche, die Lizenzen in den Landeshauptstädten bündelt, endete Mitte Jänner. Neben Casinos Austria und Novomatic bemühen sich auch zwei Tochterfirmen der Novomatic darum, sagt Konzernchef Franz Wohlfahrt.

Grund der Doppelbewerbung: Die Vergabe lässt sich damit leichter anfechten. Mit der Austrian Gaming Industries bewarb sich der niederösterreichische Glücksspielkonzern um sechs Lizenzen, die zwei Drittel des Umsatzes aller Standorte ausmachen sollen. Admiral Casinos & Entertainment bemüht sich um zwei Standorte. Ein negativer Bescheid gibt dem Unternehmen die Möglichkeit, die aus Sicht von Novomatic nicht gesetzeskonforme Vergabe anzufechten. Man will einen Neustart des Verfahrens erreichen und eine separate Vergabe aller 15 Konzessionen. Dazu werde man, sagt Wohlfahrt, "alle Möglichkeiten ausschöpfen". Er hofft auch auf ein Vertragsverletzungsverfahren der EU-Kommission.

Probleme gibt es auch am Markt für Onlineglücksspiele. Die Zukunft soll hier Apps auf Smartphones und Tablets gehören. Wohlfahrt kritisiert mangelnde Regulierung, die es ihm vorerst unmöglich mache, diese in Österreich anzubieten.

Der Umsatz aller Novomatic-Holdings belief sich 2011 auf über drei Milliarden Euro. 2010 waren es 2,6 Milliarden. Die Zahl der Beschäftigten stieg von 17.000 auf 18.000. Heuer soll ein weiterer Automatenbetreiber übernommen werden.

Auch Casinos Austria feiert für 2011 dank der Lotterien einen Rekordumsatz für die zwölf österreichischen Standorte. Ertragsmäßig gelang gerade einmal eine schwarze Null. 2012 will man sich von einzelnen Destination trennen. (Alois Pumhösl, DER STANDARD, Printausgabe, 27.1.2012)