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Knapp zwei Wochen nach der Geburt konnte das zweiköpfige Kalb ganz normal stehen und trinken, erklärte Tierärztin Barbara Hager (Bild). Donnerstagfrüh ist das Jungtier gestorben.

Foto: APA/SEPP POINTINGER/BEZIRKSRUNDSCHAU

Linz - Ein Kalb mit zwei Köpfen, zwei Nasen und vier Augen ist am Freitag dem 13. Jänner in Stroheim (Bezirk Eferding) in Oberösterreich geboren worden. Das sei weltweit eine Seltenheit, sagte die Tierärztin, die es mittels Kaiserschnitt holte. Sie habe nur zwei ähnliche Fälle in Georgien und Ägypten gefunden, so die Medizinerin in der aktuellen Ausgabe der BezirksRundschau. Wie die Oberösterreichische Nachrichten berichten, sei das Jungtier allerdings Donnerstagfrüh gestorben. Woran sei noch unklar.

Lebensfähigkeit von Deformation abhängig

Der Tod des Tieres sei nicht ganz überraschend passiert, es war immer schwächer geworden, sagte der behandelnde Tierarzt, Josef Muckenhumer, am Donnerstag. Die Lebensfähigkeit solcher Geschöpfe hänge immer vom Umfang der Deformationen ab, erklärte der Leiter der Abteilung für Wiederkäuermedizin an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Thomas Wittek. "Neben sichtbaren Missbildungen sind häufig welche vorhanden, die erst bei der pathologischen Untersuchung sichtbar werden", so der Professor.

Diese wird laut Muckenhumer am Freitag durchgeführt. Er vermutete eventuell einen Herzfehler bei dem Kalb. Die Veterinärin, die bei der Geburt des Tiers dabei war, ging davon aus, dass es auch zwei Gehirne gehabt habe.

Eine sogenannte Zwillings- oder Doppelmissbildung komme relativ selten, aber doch immer mal wieder vor, sagte Wittek. Dabei teilt sich eine befruchtete Eizelle nicht vollständig. Der Großteil solcher Embryonen würde gar nicht ausgetragen werden. Zahlen gebe es dazu nicht, sagte der oberösterreichische Landesveterinär Karl Wampl, denn derartige Vorfälle sind nicht meldepflichtig.

Zwei Nasen, vier Augen

Nach der ersten Untersuchung wäre klar gewesen, dass das Jungtier zwei Nasen habe, so Tierärztin Barbara Hager. Die Bäuerin hatte sie gerufen, weil die kalbende Kuh viel Blut verlor. Knapp zwei Wochen nach der Geburt hätte das Kalb noch ohne Probleme trinken und stehen können und auch ganz normal gemuht.

Auf einen Namen für das ungewöhnliche Jungrind hatten sich die Besitzer nicht geeinigt gehabt. "Es soll leben, so lange ihm das Leben geschenkt ist", hatte die Bäuerin noch vor dem Tod des Kalbs erklärt. Sie hatte aber gehofft, dass es irgendwann woanders untergebracht werden könne, etwa am Gut Aiderbichl in Salzburg. Denn mit den zwei Köpfen hätte es im Stall nicht durch das Fressgitter gepasst, so die Landwirtin. (APA/red, aktualisiert am 26.1.2012 um 11.15 Uhr)