Teheran - Die Sanktionen der EU gegen Teheran verschärfen nur wenige Tage nach ihrem Beschluss die wirtschaftliche Situation im Iran. Am Mittwoch musste Präsident Mahmoud Ahmadinejad iranischen Medienberichten zufolge die Zinssätze erhöhen, um die sanktionsbedingte Wirtschaftskrise einzudämmen. Der Präsident habe die Zinssätze der offiziellen Inflationsrate von 21 Prozent angepasst, sagte Zentralbank-Gouverneur Mahmoud Bahmani dem staatlichen Fernsehsender IRIB.

Ölboykott seit Dienstag

Die am Montag von den EU-Außenministern beschlossenen Sanktionen gegen den Iran traten am Dienstag in Kraft. Damit wurde ein Ölboykott der EU wirksam; zudem wurden die Konten der iranischen Zentralbank eingefroren. Die iranische Währung Rial verlor seit Jahresbeginn die Hälfte ihres Werts. Die Inflation liegt offiziell bei 21 Prozent, Experten schätzen sie aber auf fast 50 Prozent.

Ahmadinejad muss Erhöhung zustimmen

Ahmadinejad hatte sich gegen die von der Zentralbank geforderte Zinserhöhung von zwölf auf 21 Prozent gestemmt, musste aber aufgrund der dramatischen Lage auf den iranischen Märkten der Erhöhung zustimmen. Die EU-Sanktionen könnten zu einer ernst zu nehmenden Wirtschaftskrise oder sogar einem Staatsbankrott führen, sollte die Regierung untätig bleiben, warnte der Wirtschaftsexperte Ahmed Tawakoli am Dienstag. (APA)