Ramallah/Amman - Die palästinensische Führung will die Sondierungsgespräche mit Israel in Jordanien nicht verlängern. Die "exploratorischen Gespräche" werden am Donnerstag beendet, hieß es am Mittwoch in Ramallah. Am Donnerstag endet die vom Nahost-Quartett aus USA, Russland, Vereinten Nationen und Europäischer Union im September in New York gesetzte Frist.

Bis zu diesem Zeitpunkt sollten beide Seiten ihre Vorschläge betreffend den künftigen Grenzverlauf und Sicherheitsregelungen vorlegen. Auf Initiative Jordaniens hatten am 3., 9., 15. und 21. Jänner in Amman israelisch-palästinensische Sondierungsgespräche stattgefunden. Es waren die ersten direkten Kontakte seit mehr als fünfzehn Monaten. Der Friedensprozess ist durch die Weigerung Israels blockiert, der Quartett-Forderung nach Einstellung des Siedlungsbaus im besetzten Westjordanland nachzukommen.

Der palästinensische Chefunterhändler Saeb Erekat hatte betont, die Palästinenser forderten weiterhin einen Siedlungsbaustopp Israels sowie eine Anerkennung der Grenzen von 1967 als Gesprächsbasis. Israel, das durch den Unterhändler Yitzhak Molcho vertreten ist, will nur "ohne Vorbedingungen" verhandeln. Israel verneint, dass die vom Quartett gesetzte Frist am Donnerstag ausläuft. Die Hamas verlangt von Präsident Abbas, die Sondierungsgespräche mit Israel abzubrechen, nachdem der palästinensische Parlamentsvorsitzende Aziz Dweik von der israelischen Armee in Administrativhaft genommen worden ist. (APA)