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Djokovic ist Halbfinalist.

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Maria Scharapowa nimmt Kurs auf den Tennis-Thron.

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Novak Djokovic (SRB/1) hat mit einem Dreisatzsieg ( 6:4 7:6 (7:4) 6:1) gegen den Spanier David Ferrer das Halbfinale bei den Australian Open komplettiert. Der Serbe trifft nun in der Vorschlussrunde auf Vorjahresfinalist Andy Murray, der durch ein klares 6:3, 6:3, 6:1 gegen Kei Nishikori (Japan/Nr. 24) die Runde der besten Vier erreichte. Djokovic kämpfte gegen Ferrer mit leichten Oberschenkelproblemen, verwandelte dennoch nach 2:44 Stunden seinen ersten Matchball. Im ersten Halbfinale stehen sich bereits am Donnerstag Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer (SUI) und French-Open-Gewinner Rafael Nadal aus Spanien gegenüber.

Djokovic steht damit zum fünften Mal in Folge im Halbfinale eines Grand Slams. "Es war ein verdammt schweres Match. Ich hatte das Gefühl, dass allein die ersten beiden Aufschlagspiele eineinhalb Stunden gedauert haben", meinte Djokovic. Schon der erste Satz dauerte 58 Minuten, im zweiten Durchgang droschen Djokovic und Ferrer sogar 76 Minuten lang den Ball übers Netz, ehe er im Tiebreak den ersten Satzball verwertete. Danach ließ sich Djokovic nach Luft ringend auf seinen Stuhl fallen. "Ich hatte das Glück, den zweiten Satz zu überstehen", sagte der Titelverteidiger.

Die Nummer eins der Welt musste dabei eine Schrecksekunde überstehen. Als Ferrer das Rebreak zum 2:2 gelang, fasste sich Djokovic an den linken Oberschenkel und blickte mit schmerzverzerrtem Blick zu Boden. Doch mit großem Kampfgeist überstand der dreifache Grand-Slam-Turnier-Sieger von 2011 auch die längsten Ballwechsel.

Gegen Murray, der in den vergangenen beiden Jahren jeweils im Finale von Melbourne gestanden war, dort aber gegen Federer (2010) beziehungsweise Djokovic (2011) jeweils klar in drei Sätzen verloren hatte, wolle er "versuchen, genauso zu spielen. Aber selbst das wird nicht reichen. Andy ist verdammt stark und ist ganz dicht davor, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen", lobte Djokovic den Schotten.

Sein erstes Turnier mit dem 51-jährigen Lendl als Coach hatte Murray vor den Australian Open in Brisbane gewonnen. Mit der Hilfe des achtmaligen Grand-Slam-Siegers hofft der Schotte endlich auf seinen ersten großen Titel. Lendl war erst nach vier verlorenen Finals der ersehnte Coup bei einem Major gelungen. Der gebürtige Tscheche, seit 1992 US-Staatsbürger, ist einer der erfolgreichsten Spieler der Tennis-Geschichte: Lendl stand insgesamt 270 Wochen an der Spitze der Weltrangliste und gewann 94 Turniere.

Das Ringen um den Tennis-Thron der Frauen bleibt ein Dreikampf: Wimbledonsiegerin Petra Kvitova und die frühere Nummer eins Maria Scharapowa wahrten durch ihren Halbfinal-Einzug die Chance auf den Sprung an die Spitze des Rankings. Auch die in Melbourne ebenfalls in der Vorschlussrunde stehende Weißrussin Wiktoria Asarenka hat noch die Möglichkeit auf die Nummer eins.

Die an Position zwei gesetzte Tschechin Kvitova besiegte am Mittwoch im Viertelfinale die ungesetzte Sara Errani (Italien) mit 6:4, 6:4. Wenig später zog die Russin Scharapowa mit einem 6:2, 6:3 gegen ihre Landsfrau Jekaterina Makarowa nach, die zwei Tage zuvor überraschend die fünfmalige Turniersiegerin Serena Williams (USA) ausgeschaltet hatte.

Im Halbfinale am Donnerstag treffen Linkshänderin Kvitova und Scharapowa jetzt direkt aufeinander. Im anderen Vorschlussrundenduell stehen sich Asarenka und Titelverteidigerin Kim Clijsters aus Belgien gegenüber. Die Weltranglistenvierte Scharapowa muss das Endspiel erreichen, um nicht vorzeitig aus dem Rennen um den Thron auszuscheiden.

Die bisherige Branchenführerin Carolina Wozniacki aus Dänemark hatte durch ihre Viertelfinal-Pleite gegen Clijsters am Dienstag die Chance verspielt, ihre Führung in der am kommenden Montag neu erscheinenden Weltrangliste zu verteidigen.

Wozniacki steht seit Oktober 2010 an der Spitze des Rankings und war seitdem nur eine Woche (14. bis 21. Februar 2011) von der dreimaligen US-Open-Siegerin Clijsters abgelöst worden. Die 21-jährige Wozniacki hat bislang noch keinen Grand-Slam-Titel gewonnen, was ihr viel Kritik einbrachte. (sid/red)