Novi Sad - Titelverteidiger Frankreich ist bei der Handball-Europameisterschaft in Serbien überraschend vorzeitig gescheitert. Der als Favorit ins Turnier gegangene Olympiasieger und Weltmeister verlor in der Zwischengruppe II die Neuauflage des EM-Finals von 2010 gegen Kroatien 22:29 (12:11) und verspielte damit die letzte Chance auf das Erreichen des Halbfinales. Die hatte zuvor der WM-Dritte Spanien mit einem überzeugenden 31:26 (17:13) gegen Island erreicht.

Die Franzosen, die erstmals seit der EM 2004 bei einem großen Turnier nicht unter den besten Vier landen werden, kassierten im fünften EM-Spiel die dritte Niederlage. Nach 40 Minuten lagen beide Teams noch gleichauf (17:17), ehe die Kroaten fulminant davonzogen. Ihr bester Werfer war Marko Kopljar mit sieben Toren.

Am Abend setzte sich Slowenien 32:30 (14:13) gegen Ungarn durch und machte damit Kroatiens Halbfinal-Einzug perfekt. Slowenien kann zwar noch mit den Kroaten nach Punkten gleich-, aufgrund der 29:31-Niederlage im direkten Duell aber nicht mehr vorbeiziehen. Ungarn hätte bei einem Unentschieden noch die Chance gehabt, am letzten Spieltag mit einem Sieg über Kroatien Platz zwei zu erreichen. Überragender Spieler der Slowenien war Dragan Gajic von Frankreichs Serienmeister Montpellier mit 13 Treffern.

Die Spanier ließen sich gegen Island ihren klaren Vorsprung in der zweiten Hälfte nicht mehr nehmen. Ihr bester Werfer war Kreisläufer Julen Aguinagalde mit fünf Toren, Iker Romero erzielte vier Treffer. Für die ausgeschiedenen Isländer traf Gudjon Valur Sigurdsson mit sechs Treffern am besten.

Für das letzte Halbfinal-Ticket hat Deutschland (am Mittwoch gegen Polen) die besten Karten, Dänemark (gegen Schweden) benötigt Schützenhilfe. Gastgeber Serbien hatte sich dafür bereits am Montag qualifiziert. (sid/APAred)