Washington - Popcorn mag nach einem Phänomen der Gegenwart klingen, tatsächlich dürfte es sich um einen der ältesten Snacks überhaupt handeln. Wie viele tausend Jahre Menschen schon Puffmais-Körner durch Erhitzen zum Platzen bringen, ist nicht bekannt. Laut WissenschafterInnen des Natural History Museum in Washington dürften es aber mindestens 6.700 Jahre sein - so alt sind nämlich die Überreste von verbrannten Maiskolben, die in Paredones sowie Huaca Prieta im Norden Perus gefunden wurden. Es handelt sich um die ältesten bislang bekannten Maiskolben auf südamerikanischem Boden, wie die BBC berichtet.

Für WissenschafterInnen wie Dolores Piperno, deren Team die prähistorischen Kolben entdeckt hat, ist der Fund vor allem aus einem Grund wichtig: Er zeigt, wie sich Kulturformen über die beiden Amerikas ausgebreitet haben. Mais wurde laut Piperno erstmals vor 9.000 Jahren im Gebiet des heutigen Mexiko kultiviert. Von dort breitete sich der Anbau relativ rasch nach Südamerika aus; es wurden einige Varianten gezüchtet, die zu denen führten, die heute noch im Andenraum verbreitet sind.

Interessant ist auch, dass sich der Maisanbau früher verbreitete als die Töpferei (was nur für die Amerikas gilt - in Asien wurden schon wesentlich früher Keramikgefäße hergestellt). Experimentelles Kochen - wie die Popcorn-Herstellung - war also ursprünglich nicht von "ausgefeilten" Küchengeräten abhängig. (red)