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Archivbild: Der Schlachthof St. Marx hat 1997 zugesperrt. Heute gibt es dort ein Mediencluster.

Foto: APA/Heinz Tesarek

Bereits im Oktober startete das Masterprogramm International Media Innovation Management des Forums Journalismus und Medien (Fjum) gemeinsam mit der Deutschen Universität für Weiterbildung. Ab Ende Jänner nimmt das Forum seinen Regelbetrieb auf. Die Weiterbildungsangebote richten sich an Journalisten, Redakteure und Medienmitarbeiter, die sich zu bestimmten Themen und aktuellen Entwicklungen der Branche weiterbilden möchten.

"Die Vorgeschichte dazu ist lang", sagt Daniela Krause, Geschäftsführerin des Forums. Dass es Nachholbedarf an akademischer Bildung für Journalisten gab, wurde bereits im Jahr 2000 erkannt, und mittlerweile gibt es in Wien auch Studiengänge für Journalismus (FH Wien) oder für Medienproduktion (FH Bfi). "Aber bis zuletzt gab es keine Weiterbildungsmöglichkeiten", ergänzt Kraus. Das Forum Journalismus und Medien möchte nun durch hochwertige, aber dennoch kurze Veranstaltungen diese Lücke füllen. "Dabei geht es auch darum, Anschluss im internationalen Vergleich zu finden", fügt Kraus an.

Mit dem Beschluss der Stadt Wien, aus den ehemaligen Schlachthöfen in St. Marx ein Mediencluster zu machen, fiel auch der Startschuss für die Entwicklung passender Fortbildungen für die Branche. Die Stadt Wien hat die Anschubfinanzierung für das Forum aufgebracht. Derzeit beläuft sich das Budget auf 400.000 Euro. "Ohne Branchenfinanzierung von Medienunternehmen wird es aber nicht gehen", fügt Kraus an.

Mit Seminaren und Workshops sollen aktuelle Themenfelder abgedeckt werden. So wird Richard Gutjahr, Fernseh- und Radiojournalist beim Bayrischen Rundfunk und einer der bekanntesten Blogger Deutschlands, Wege zeigen, wie man im Web zur Marke wird. Und Bill Mitchell, Trainer am Poynter Institute (USA), wird Medienunternehmern bei seinem zweitägigen Workshop darlegen, wie der Unternehmergeist der Mitarbeiter geweckt werden kann.

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Daneben gibt es aber auch Crashkurse zu verschiedenen Themen wie Finanzmärkte oder Ratingagenturen. Völlig neue Wege sollen bei der Serie "Innovation Tuesdays" begangen werden. Mittels Crowdsourcing werden Themen oder interessante Vortragende gefunden. Bei einem Webinar wird dann das Thema gestellt und darüber diskutiert. Die Kosten für dieses Online-Seminar kann jeder Teilnehmer selbst festlegen.

In der Fortbildung müsse von dem weggegangen werden, dass immer alles neu sein muss, sagt Kraus. "Es kann auch darum gehen, eine Bestätigung zu bekommen und zu erfahren, was andere aus dem eigenen Text herauslesen", sagt sie. Für Vorschläge und Ideen ist Kraus immer offen. In Zukunft soll sich die Internationalisierung noch stärker in den Weiterbildungsangeboten wiederfinden. Weiters soll sich das Angebot nicht nur an Journalisten, sondern an alle an der Wertschöpfungskette Beteiligten richten. (Gudrun Ostermann, DER STANDARD, Printausgabe, 21./22.1.2012)