Hall of Mirrors

Im Österreichischen Filmmuseum werden derzeit Filme aus dem Hollywood der 1950er gezeigt, die hinter die glamouröse Fassade der Traumfabrik auf individuelle emotionale Probleme blicken. Und damit auch ein Schlaglicht auf große, schwierig angelegte Frauenrollen werfen: Den gebrochenen Star Gloria Swanson im Film noir ("Sunset Boulevard", Fr, 20.01., 20:30 Uhr), den aufgehenden Stern Judy Garland im farbenprächtigen Musical ("A Star is Born", Sa, 21.01., 20:15 Uhr) oder die gefangenen Schwestern im psychologischen Horrorfilm Bette Davis und Joan Crawford ("What Ever Happened to Baby Jane?", Fr, 27.01., 20:45 Uhr).

"Hall of Mirrors. Hollywood über Hollywood, 1950-62" ist bis 9. Feber zu sehen.

Links: Programm; Österreichisches Filmmuseum, Augustinerstrasse 1, 1010 Wien

Foto: What Ever Happened to Baby Jane?/Österreichisches Filmmuseum

Fokus Blicke Faltungen

Fotoarbeiten von Eveline Rabold sind ab Dienstag, 24. Jänner im KosmosTheater zu sehen. Im Zentrum ist der menschliche Körper in seinem Facettenreichtum aus Licht und Bewegung. Aus überraschenden Blickwinkeln betrachtet die Künstlerin Körperteile und Gesichter, fängt Flüchtiges aus Blicken und Bewegungen ein und zieht es wie eine transparente Folie über ihre großformatigen Arbeiten. Die emotionale Bestimmtheit des Blicks gerät zum Blickwinkel aus dem Körper in die Welt hinaus und von dieser in den Körper zurück.

Bis 25. Juni an Spieltagen ab 90 Minuten vor Vorstellungsbeginn zu sehen. Eintritt frei.

Links: Eveline Rabold; KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Eveline Rabold

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Frauen im Widerstand

Erst Anfang der 1980er-Jahre wurde im deutschsprachigen Raum von Historikerinnen begonnen, die Bedeutung von Frauen als Widerstandskämpferinnen systematisch aufzuarbeiten, ihre Geschichten aufzuschreiben und für Nachgeborene zu dokumentieren. Nicht selten ging und geht Erinnerungsarbeit an Frauen im Widerstand von unabhängigen feministischen Initiativen aus.

Ein antifaschistischer Rundgang durch Wien am Mittwoch, 25. Jänner soll die Gelegenheit bieten, vergessene Geschichten aufzuspüren, widerständige Frauen zu Wort kommen zu lassen und deutlich zu machen, welche wichtige Rolle Frauen im Widerstand gegen das NS-Regime gespielt haben.

Treffpunkt: Altes AKH - Eingang Alserstraße/Spitalgasse - Universitätscampus Hof 1, 1090 Wien, 17.30 Uhr. Dauer ca. 1 1/2 - 2 Stunden.

Anschließend (ab ca. 21 Uhr) Filmabend im que[e]r: "Küchengespräche mit Rebellinnen". Mit: Rosl Grossmann-Breuer, Anni Haider, Agnes Primocic (Bild), Johanna Sadolschek-Zala; 1984; Buch, Schnitt, Regie: Karin Berger, Elisabeth Holzinger, Lotte Podgornik, Lisbeth N. Trallori.

In dieser Doku - selbst schon ein Zeitdokument - erzählen vier Frauen von ihrem Widerstand, von gelungenen Aktionen, aber auch von Verfolgung, Verhaftung und Folter - und davon, was selbst im Gefängnis noch an Widerstand und Solidarität möglich war.

Links: Organisiert von AK Gedenkrundgang, radicalqueer, Rosa Antifa Wien und der Bibliothek von unten; que[e]r, Wipplingerstrasse 23, 1010 Wien

 

Foto: APA/Angst

Heldinnenworkshop

Welches Frauenbild prägt uns? Welche weibliche Archetypen stärken und schützen uns? Mal-und Gestaltungstherapeutin Elisabeth Kappacher veranstaltet eine maltherapeutische Workshop-Reihe: Eine Reise in die Kraft der Weiblichkeit, die am Mittwoch, 25. Jänner startet. Die insgesamt fünf Abende finden alle zwei Wochen von 18 bis 20:30 Uhr im Frauenberufszentrum Oberpullendorf  statt.

Anmeldung rasch bei Elisabeth Kappacher.

Links: www.eigen-sinnig.at; Frauenberatungsstelle und Frauenberufszentrum Oberpullendorf, Spitalstrasse 6, 7350 Oberpullendorf

Foto: Frauenberatungsstelle Oberpullendorf

History

Molly Nilsson schaut genau hin. Mit den Worten einer aufmerksamen Beobachterin greift sie in ihren Songs auf, was ihr im Alltag entgegengebracht wird. Der warme, synth-lastige Sound ist schnörkellos und vielschichtig. Mit "History" veröffentlichte sie im Dezember ihr viertes Album.

Am 26. Januar ab 21 Uhr wird Nilsson mit dem Support von Falm und den DJs Sirius & Darktunes den Morisson Club, Rechte Wienzeile 2a, 1050 Wien, beehren. Kein Kartenvorverkauf, Ticketreservierung unter E-Mail. Eintritt 9 Euro.

Link: Musikvideos von Nilsson bei Dark Skies Association

Foto: Molly Nilsson/Insomnie

Jede, die tanzen will, kann tanzen!

Die ARGE Dicke Weiber organisiert am 28. und 29. Jänner einen Schnupper-Workshop für zeitgenössischen Tanz. Alle dicken Frauen jeden Alters mit und ohne Bewegungserfahrung sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen und ihre Beweglichkeit zu erkunden, Tanzgrundformen zu lernen und miteinander die Freude am Tanzen zu entdecken. Keine Vorkenntnisse nötig!

Die ARGE Weiber ist eine feministische Initiative dicker Frauen gegen Gewichtsdiskriminierung und Schlankheitsterror - für Vielfalt und positive Selbstbilder: "Wir verstehen das Dicksein als Teil der körperlichen Vielfalt, an dem nichts verändert werden muss. Das heißt, es geht uns nicht darum abzunehmen, sondern allein um die Freude am Tanzen."

Mitzubringen sind bequeme Tanz- oder Sportbekleidung, ein Handtuch für die Dusche danach und eventuell eine Jause. Der Kostenbeitrag beläuft sich auf 40 bis 100 Euro, je nach Einkommen - wer sich den Betrag nicht leisten kann, ist trotzdem willkommen und überlegt sich vielleicht eine andere Form der Wertschätzung.

Leitung: Alexandra Grosz (Lehrerin für Afro Dance, Improvisation, Körperarbeit)

Termin: Samstag, 28. und Sonntag, 29.01., jeweils 14 - 19 Uhr im FZ - Autonomes FrauenLesbenMädchenZentrum, 1090 Wien, Währinger Straße 59 / Stiege 6 / 2. Stock

Verbindliche Anmeldung rasch unter E-Mail.

Link: ARGE Dicke Weiber

Foto: Flyer Arge Dicke Weiber

Entkörperung.Zwei.Null

Alfa, Betta, Gemma und Heidi bilden das rangdynamische Team einer Webagentur, die sich auf die Entwicklung virtueller Avatare spezialisiert hat. Die Produktion der virtuellen Identitäten läuft auf Hochtouren, die einzelnen Mitglieder hingegen schlittern in heftige Identitätskrisen: Der visionslose Agenturchef verfängt sich in selbstzerstörerischer Reflexion, seine Stellvertreterin hetzt der Profitmaximierung hinterher, der treue Mitarbeiter flieht aus der Orientierungslosigkeit ins Büro, das er nicht mehr verlässt, und die junge Kollegin begibt sich auf die Suche nach den letzten Resten Menschlichkeit. Als letzter Ausweg der Getriebenen ist nur mehr ein Neustart möglich, irgendwo anders, als jemand anderer.

Claudia Tondls preisgekröntes Stück ist im Neuen Jahr in einer Produktion von theater ångstrøm im KosmosTheater zu sehen: Eine groteske Komödie über die Arbeitswelt der New Economy, ein irrlichterndes Spiel mit den Identitätskrisen, Zwangsneurosen und Lebensskizzen unserer Zeit. Regie: Dora Schneider.

Termine bis 4. Feber, Mi - Sa jeweils 20:30 Uhr

Link: KosmosTheater, Siebensterngasse 42, 1070 Wien

Foto: Christian Weißenberger

Stärke, die, weiblich

Im Eisenstädter Landhaus ist ab Freitag die Installation von Eva Brunner-Szabo "Stärke, die, weiblich" zu sehen: Es geht um eine Entdeckungsreise in die Geschichte von 90 burgenländischen Frauen. 90 Boxen / Geschenke / Pakete gilt es zu erforschen.

Mit Beiträgen in Form von Videos, Performances, Bildern und Installationen burgenländischer Künstlerinnen wie Katharina Tiwald, Ulrike Truger, Christiane Dorner, Birgit Sauer, Iris Kern-Foster, Petra Ganglbauer, Jennifer Fetz, Fria Elfen, Liz King und Ulrike Truger wird diese Ausstellung zusätzlich ausgestaltet.

Landhaus Eisenstadt, Europaplatz 1, 7000 Eisenstadt. Eintritt frei.

Foto: Ausstellung STÄRKE, DIE, WEIBLICH

Träumt?

Ein schwarzhumoriges Stück, das die Funktionsmechanismen unserer Psyche durchleuchtet und das Unterste zuoberst kehrt: In sieben verschiedenen Szenen, die scheinbar logisch zusammenhängen und eine Chronologie von Lebensläufen widerspiegeln, bricht immer wieder das Irreale als Fremdkörper in die vermeintliche Realität ein.

Die "Soldaten unterm Teppich" sind Endpunkt eines jeden Dialogs zwischen einem Mann und einer Frau, die in verschiedenen Lebenssituationen und unterschiedlichen Alterskonstellationen aufeinander treffen. Dabei sind sie MeisterInnen der Verdrängung - und sprechen lieber über die Banalitäten des Alltagslebens, anstatt sich damit zu beschäftigen, was konsequent unter den Teppich gekehrt wird.

Das Stück von March Höld unter der Regie Carina Riedls wird im Schwarzen Salon des Volkstheaters uraufgeführt. Termine: 27., 31. Jänner jeweils 19.30 Uhr.

Link: Volkstheater, Neustiftgasse1, 1070 Wien

Foto: Marko Lipus

Venus Was Her Name

Die amerikanische Ku¨nstlerin Kate Just entwickelt Collagen und gestrickte Objekte, die sie zu Rauminstallationen erweitert. Zentrale Fragestellung ist hierbei die weibliche Identita¨t im Erfahrungsraum zwischen Natur und Gesellschaft. In ihren Arbeiten zitiert sie historische Frauenbilder und recherchiert deren kulturelle Identita¨t.

Den feministischen Kontext ihrer Arbeiten leitet Kate Just ebenfalls aus historischen Begebenheiten ab, die in diesem Fall eng mit der Region Wachau verbunden sind. Für die Ausstellung "Venus Was Her Name" in der Factory der Kunsthalle Krems widmet sich die Ku¨nstlerin der Venus von Willendorf, einer Venusfigurine aus der ju¨ngeren Altsteinzeit, die mit ihrem Entstehungsjahr 25.000 Jahre vor Christus zu den a¨ltesten Zeugnissen der Frauendarstellung geho¨rt.

Zu sehen bis 4. Ma¨rz 2012.

Link: Factory der Kunsthalle Krems, Steiner Landstraße 3, 3500 Krems. O¨ffnungszeiten ta¨glich 10-18 Uhr (ab 7.11. ta¨glich 10-17 Uhr). Der Eintritt ist frei.

Foto: Kunsthalle Krems/Kate Just, In my skin (Detail), 2011. Courtesy the artist and Daine Singer Gallery Melbourne, Australia

Feste. Kämpfe.

Im März 2011 hat sich der Frauentag in Österreich zum 100. Mal gejährt. Solchen Ereignissen, die mit ziviler Courage, gewaltlosem Widerstand, partizipativer Demokratie und Geschlechtergerechtigkeit assoziiert werden, gebührt ein Platz im kollektiven Gedächtnis der Republik und nun auch im Frauenmuseum Hittisau, das die Ausstellung "Feste. Kämpfe." zeigt.

Fotos, Plakate, Transparente, Filmdokumente, Abzeichen und Zeitungsberichte dokumentieren anschaulich die sehr bewegte Geschichte des Frauentags in O¨sterreich. Das Konzept ist in drei Themeninseln gegliedert: "Gleichheit" widmet sich den verschiedenen Ursprungsgeschichten des Frauentages sowie den sozialistischen Frauentagen zwischen 1911 und 1933; "Frieden" befasst sich mit der inhaltlichen Konzentration der Frauentage auf den Topos Frieden; "Ko¨rper" behandelt das Aufkommen der 2. Frauenbewegung ab den 1970er-Jahren und autonomen Frauengruppen.

Ergänzt wird die Ausstellung durch zahlreiche Objekte zur Geschichte des Frauentags und der Frauenorganisationen in Vorarlberg. Darüber hinaus hat das Bregenzerwaldarchiv im Auftrag des Frauenmuseums Frauenorganisationen und Frauenpolitik im Bregenzerwald unter die Lupe genommen.

Feste. Kämpfe. ist bis 11. März 2012 zu sehen. O¨ffentliche Fu¨hrungen: 12. Februar, 17 Uhr / 8. Ma¨rz, 17 Uhr.

Link: Frauenmuseum, Platz 501, 6952 Hittisau
Do 15-20 Uhr, Fr 14-17 Uhr, Sa und So 10-12 und 14-17 Uhr

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

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Fotos: Vorarlberger Landesarchiv/Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung