Salzburg - In Salzburg soll es ab Mitte Februar einen nichtkommerziellen Fernsehsender namens "FS1" geben. Wie die Initiatoren dieses "Community-Kanals" am Dienstag bei einem Pressegespräch bekanntgaben, fühle sich dieses freie Fernsehen unterrepräsentierten Gruppen der Gesellschaft, der Kultur und der Bildung verpflichtet. Außerdem wolle FS1 Diskursfläche sein für lokale Politik sowie Ausbildungsstätte im Bereich Medienproduktion. Für 2012 stehen FS1 knapp 240.000 Euro zur Verfügung, 193.400 davon stammen aus dem "NKRF" (nichtkommerzieller Rundfunkfonds) des Bundes.

Bereits für März 2011 war der Start von FS1 geplant. Weil sich aber das Land nicht an der Finanzierung beteiligen wollte, mussten die bereits überwiesenen 128.500 Euro nach Wien zurückgeschickt und das Projekt auf Eis gelegt werden. Jetzt ist das Land mit im Boot, das Geld vom NKRF ist wieder da, und dem zweiten Startversuch steht nichts im Weg: Ab Mitte Februar soll FS1 über das Kabelnetz der Salzburg AG täglich 24 Stunden lang in der Stadt Salzburg sowie im Tennengau und im Flachgau empfangbar sein.

Fixes Studio

"Wir haben das Konzept eines mobilen Studios im gesamten Land Salzburg aufgegeben und als Projekt ausgegliedert. Stattdessen richten wir uns ein TV-Studio im Salzburger Kunstquartier in der Bergstraße ein", sagte Alf Altendorf, Vereinsvorstand "Community-TV Salzburg", Geschäftsführer der Radiofabrik und vermutlich in Zukunft letztverantwortlich für das Programm von FS1. Wie viel Geld in dieses Studio investiert werden soll, wollte Altendorf nicht sagen. "Wir können das Geld sehr langfristig zurückzahlen, sodass die Raten im Budget kaum spürbar werden."

Zusammen mit Partner Markus Weisheitinger-Herrmann und etwa vier weiteren ständigen Mitarbeitern will Altendorf Mitte Februar mit einer Preview starten. Das bedeutet, dass vorerst vor allem Archivmaterial, bereits existierende Filme und Dokus aus Salzburg sowie studentische Arbeiten gezeigt werden sollen. "Hier im Studio werden wir professionell finalisieren, technische Korrekturen anbringen und für ein gutes Screen-Design sorgen", sagte Weisheitinger-Herrmann.

Der Verein Community-TV Salzburg werde jetzt eine Betriebsgesellschaft gründen, erläuterte Altendorf. Daran sind der Dachverband Salzburger Kulturstätten, das Institut für Medienbildung (Aktion Film), die Radiofabrik sowie ein Verein von Salzburger Fernsehproduzenten zu je 24 Prozent beteiligt. Dazu kommen die aktiven, ehrenamtlichen Sendungsgestalter, die als Vereinsmitglieder ebenfalls beteiligt sein sollen. "Alle sind eingeladen, selbst Fernsehen zu machen. Wir können sogar Equipment und Know-how zur Verfügung stellen und hoffen auf Heerscharen freiwilliger Mitarbeiter sowie die tatkräftige Unterstützung der vielen Sozial- und Kultureinrichtungen", sagte Weisheitinger-Herrmann. (APA)