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Jean-Luc Godard drehte auf der "Costa Concordia".

Foto: EPA/MASSIMO PERCOSSI

Wien – Wem das vor der toskanischen Küste havarierte Kreuzfahrtschiff in den Fernsehnachrichten bekannt vorkommt, der hat es vermutlich vor einem Jahr auf der großen Kinoleinwand gesehen: Jean-Luc Godard hat auf der verunglückten "Costa Concordia" nämlich zuletzt seinen sperrigen "Film socialisme" gedreht, wie Medien berichten. Der nach eigenen Angaben letzte Film des französisch-schweizerischen Regisseurs wurde bei seiner Premiere in Cannes 2010 sehr widersprüchlich aufgenommen und lief später auch bei der Viennale und regulär im Wiener Gartenbaukino.

Collage über politische Zerwürfnisse

Der Unglücksfrachter ist der Ausgangspunkt von Godards experimenteller Collage über Sozialismus, Kapitalismus und politische Zerwürfnisse. Zwischen den Stationen Ägypten, Odessa, Hellas, Neapel, Barcelona und Palästina treffen verschiedene Figuren vom Kriegsverbrecher bis zum UN-Offizier und Philosophen auf dem Mittelmeerkreuzfahrtschiff aufeinander, während Patti Smith für das Entertainment der gut betuchten Gäste an Bord sorgt. Der 81-jährige Filmemacher wechselt dabei zwischen beeindruckenden HD-Bildern und verwackelten Handkameraufnahmen aus der Schiffsdisco. (APA)