Der Elektronik-Konzern Apple hat erstmals eine Liste seiner Zulieferer veröffentlicht. Das Unternehmen war bisher extrem geheimniskrämerisch, was seine Lieferanten angeht. Die Liste der 156 Unternehmen, die der iPhone- und iPad-Hersteller am Freitag neben einem Bericht über die Arbeitsbedingungen bei seinen Partnern ins Internet stellte, fiel jedoch wenig überraschend aus. Neben vielen nur Spezialisten bekannten Firmen finden sich dort die meisten großen Namen der Elektronik-Branche.

Samsung

Darunter sind - wie schon oft berichtet - der deutsche Chip-Spezialist Infineon und der südkoreanische Samsung-Konzern, mit dem Apple in einem erbitterten Patentstreit verwickelt ist. Ebenfalls zu Apples Zulieferern gehören unter anderem auch Sharp, Panasonic, TDK oder Western Digital.

Missachtet

Laut einer internen Untersuchung hielten nur 38 Prozent der Zulieferer die von Apple festgesetzte Norm einer maximalen Wochenarbeitszeit von 60 Stunden und einem garantierten freien Tag pro Woche ein. Ein Drittel der Zulieferer waren nachlässig im Umgang mit gefährlichen Substanzen und ebenfalls ein Drittel hielt die Standards zur Verhinderung von Verletzungen nicht ein.

Freiwillige Überprüfung

Die Organisation Fair Labor Association, die auf freiwilliger Basis die Einhaltung korrekter Arbeitsbedingungen überprüft, bescheinigte dem US-Technologiekonzern, dass er eine externe Untersuchung eingeleitet habe. Die gesamte Zuliefererkette solle überprüft werden, teilte die Fair Labor Association mit. Innerhalb von zwei Jahren wolle Apple die Normen der Vereinigung einhalten. Damit sei der High-Tech-Konzern in seiner Branche ein Vorreiter.

Selbstmorde

Vor zwei Jahren waren gegen den Produzenten von Marktrennern wie iPhone und iPad Vorwürfe laut geworden, nachdem in einer chinesischen Fabrik des taiwanesischen Zulieferers Foxconn eine Reihe von Arbeitern Selbstmord verübt hatten. Im vergangenen Jahr ließ das Unternehmen nach eigenen Angaben 200 Prüfberichte über seine Zulieferer anfertigen. (APA)