Wien - Nach der Stadt St. Pölten hat nun auch die niederösterreichische Gemeinde Bruck an der Leitha eine Klage gegen die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien wegen eines Swap-Geschäfts eingebracht. Die Finanzwette mit einem Volumen von zehn Millionen Euro wurde von der Bank bereits im Jahr 2008 beendet. Der Brucker Gemeinderat verlangt nun in Form einer Leistungsklage beim Handelsgericht Wien 355.163,89 Euro von der Bank retour. Der Vizepräsident des Wiener Handelsgerichts, Alexander Schmidt, bestätigte gegenüber der "Wiener Zeitung" das Vorliegen einer Klage.

Die Gemeinde Bruck an der Leitha hatte die 355.000 Euro laut dem Bericht noch nach der Beendigung des Swaps zur Verlustabdeckung an die RLB NÖ-Wien überwiesen und verlangt das Geld nun zurück. Die 22-seitige Klage wurde der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien bereits zugestellt. Die Bank bestreitet aber die Rechtsunwirksamkeit des Finanzgeschäfts: "Diese Geschichte wurde 2008 ordnungsgemäß beendet, das ist unsere Rechtsmeinung dazu", sagte RLB-NÖ-Wien Sprecherin Michaela Stefan der Zeitung.

Weder Anwälte noch die Gemeinde Bruck an der Leitha wollten sich näher zur Klage äußern: "Ich habe mit allen Vertretern im Gemeinderat abgestimmt, dass keiner von uns dazu öffentlich Stellung nimmt", so Bürgermeister Richard Hemmer (SPÖ). "Es wird nichts unter dem Teppich gehalten, wir halten das aber für eine Angelegenheit, die zwischen uns und der Raiffeisenlandesbank über den Weg des Gerichtes auszutragen ist." Laut "Wiener Zeitung" soll diese Woche noch ein weiteres Gespräch zwischen der Stadt und der Bank stattfinden. (APA)