Santiago de Chile - Eine von der Regierung verdächtigte Gruppe der Mapuche-Indianer hat eine Beteiligung an der mutmaßlichen Brandstiftung in Südchile abgestritten. Die radikale Untergrundgruppe Coordinadora Arauco Malleco (CAM) gab am Dienstag eine Erklärung ihres inhaftieren Anführers Hector Llaitul bekannt, in der unterstrichen wird, dass sie keine Verantwortung am Brand in der Region Araucania trage. Bei dem Feuer wurden große Gebiete mit aufgeforstetem Wald und Grünland zerstört. Sieben Feuerwehrleute starben.

Llaitul bekräftigte gleichzeitig nach Angaben der Zeitung "La Tercera" den Anspruch der CAM auf territoriale Autonomie in der Region. "Es handelt sich um ein Gebiet, das von den Aufforstungsunternehmern usurpiert wurde", erklärte der Mapuche-Aktivist, der eine 15-jährige Haftstrafe wegen versuchten Totschlags absitzt. Die Anschuldigungen der Regierung seien erfunden, um die Militarisierung der Region zu rechtfertigen.

Regierungssprecher Andres Chadwick wies seinerseits die Erklärungen der CAM zurück. Die Regierung verfolge nur das Ziel, die Verantwortlichen einer kriminellen Handlung vor Gericht zu bringen, aber keine Kriminalisierung der Mapuche-Bevölkerung. Innenminister Rodrigo Hinzpeter hatte gesagt, man könne davon ausgehen, dass die CAM die Brände in Araucania gelegt habe, nachdem sie sich zu der Zerstörung eines Löschhubschraubers bekannt hätte. (APA)