Thelma
- ein Film von Pierre-Alain Meier (Schweiz 2001, 95 min)

Am 10. 6. um 18 Uhr im Filmcasino

Die Webseite zum Film

Foto: DV8-Film, identities. Queer Film Festival
Zwei Menschen, die sich in einer Ausnahmesituation befinden, treffen aufeinander:

Er: Vincent, Taxifahrer und Ex-Boxer. Mit finanziellen Problemen, daraus erwachsenenen Schuldgefühlen und familiärem Rechtfertigungsdruck ringend und zunehmend in ein Gefühl des Nichts-geht-mehr abrutschend.

Sie: Thelma, Geliebte eines Bonzen, der sie kurz vor dem versprochenen gemeinsamen Urlaub für seine Ehefrau sitzen gelassen hat. Beschämt, wütend und doch energisch entschlossen, Genugtuung zu erlangen. Und als Mann geboren.

Als Thelma Vincent überzeugt, sie in einem kurzerhand gestohlenen Wagen aus dem Fuhrpark ihres Ex-Geliebten von Lausanne nach Kreta zu chauffieren, wo nicht nur der nichtsahnende Ex urlaubt, sondern auch ein besonderer Teil ihrer Vergangenheit auf Thelma wartet, erwächst daraus ein wunderschönes mediterranes Roadmovie, unterlegt von der Musik Calexicos - einer Band aus dem Südwesten der USA, die noch nie so europäisch klang wie hier.

Im Kontrast zu den poetischen Bildern steht das spröde HauptdarstellerInnenpaar: weder Vincent ( Laurent Schilling ) noch ( Pascale Ourbih ) neigen zur Geschwätzigkeit. So entwickelt sich ihre Beziehung zueinander gewissermaßen im Zeitraffer: mit jeder Zwischenstation, jedem kurzen Streit, jeder Provokation und jeder zaghaften Annäherung verstärkt sich das Wechselspiel von Anziehung und Abstoßung. Als Vincent zufällig Thelmas Transsexualität entdeckt, ist er zunächst geschockt. - Das Ende der Reise ist jedoch noch lange nicht gekommen. (Josefson)