Die durch einen Truppenabbau eingesparten Gelder könnten in die wirtschaftliche Entwicklung investiert werden, hieß es am Montag in einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA. Das Land steht nach Einschätzung von Experten vor dem wirtschaftlichen Zusammenbruch. In der Meldung von KCNA wurde den USA zudem erneut eine feindlichen Politik gegenüber Nordkorea vorgeworfen. So lange sich dies nicht ändere, gebe es keine Alternative zur atomaren Abschreckung, hieß es. Der südkoreanische Präsident Roh Moo Hyun bezeichnete den Besitz von Atomwaffen im Norden als nicht hinnehmbar.
Abschreckung, nicht Erpressung
"Wir versuchen nicht, eine atomare Abschreckung zu besitzen um andere zu erpressen, sondern wir versuchen die konventionellen Waffen zu reduzieren und unsere Ressourcen an Menschen und Geld in die wirtschaftliche Entwicklung zu stecken", meldete KCNA. Die Agentur gilt als Sprachrohr der Führung in Pjöngjang. Es war das erste Mal, dass Nordkorea einen Zusammenhang zwischen dem Besitz von Atomwaffen und dem Abbau konventioneller Waffen herstellte. Nordkorea verfügt mit seinen rund 1,1 Millionen Soldaten über eine der größten Armeen der Welt.
Bereits vor der Meldung aus Nordkorea hatte Südkoreas Präsident Roh bei einem Besuch in Japan Nordkorea erneut aufgefordert, sein Atomprogramm einzustellen. Atomwaffen in der Hand Nordkoreas könnten nicht toleriert werden, sagte Roh bei einer Rede vor dem japanischen Parlament. Der Konflikt müsse jedoch im Dialog und nicht gewaltsam gelöst werden.