Mit einem eigenen Verkehrsschild "Internet" will man den Bürgern in Litauen die Auffahrt auf die Informationsautobahn erleichtern. Im Rahmen des im Vorjahr ins Leben gerufenen Projekts "Langas i Ateiti" (Fenster zur Zukunft) sollen in der gesamten Baltenrepublik mehr als 1.000 öffentliche Internet-Terminals mit jeweils zwei bis vier Computern aufgestellt werden.

Öffentlich

Straßenschilder mit einem großen Klammeraffen (@) sollen den Weg zu diesen "Public Internet Access Points" (PIAP) weisen, erläuterte Projektleiterin Loreta Krizinauskiene kürzlich vor Journalisten in Vilnius. Ziel sei es, die litauische Internet-Durchdringungsrate von 20 Prozent auf das europäische Niveau von 40 Prozent zu heben.

Armut

Bei einem Durchschnittslohn von umgerechnet 330 Euro monatlich ist das Internet für viele Litauer unerschwinglich. Schließlich sind Computer teurer als in anderen europäischen Staaten und für den Internet-Anschluss sind wegen der geringen Konkurrenz unter den Telekommunikationsunternehmen bis zu 80 Euro monatlich zu berappen.

Förderung

Das auf drei Jahre ausgelegte Projekt wird von der litauischen Regierung in Zusammenarbeit mit großen Banken, dem ehemaligen Telefon-Monopolisten Lietuvas Telekomas sowie dem Mobilfunk-Unternehmen Omnitel und dem Computerhersteller Sonex betrieben. In einem ersten Schritt sind seit Mai 2002 im ganzen Land 70 PIAPs eingerichtet worden, in denen die Bürger gratis surfen können. Die Terminals befinden sich in Büchereien, Kulturzentren, Gemeindeämtern, Museen und Krankenhäusern. Mit dem Innenministerium hat "Langas i Ateiti" bereits eine Vereinbarung über die Aufstellung von 300 weiteren PIAPs unterzeichnet, dazu sollen noch bis zu 1.000 durch EU und USA finanzierte öffentliche Internet-Punkte kommen.

Bildung

Außerdem bietet "Langas i Ateiti" seit heuer Internet-Kurse an. Bisher haben rund 20.000 Personen, rund 80 Prozent davon Frauen über 40 Jahre, den neunstündigen Kurs absolviert. Geplant ist, dass bis zu 200.000 der 3,5 Millionen Litauer an den Kursen teilnehmen.

Spezifisch

Im kommenden Jahr soll auch die Entwicklung von spezifischen Internet-Angeboten in litauischer Sprache angegangen werden, kündigte Krizinauskiene an. Derzeit würden die Litauer vor allem E-Mails versenden. Viele ältere Bürger können auf diese Weise leicht und preiswert Kontakt zu ihren in die USA ausgewanderten Kindern herstellen.

(I N T E R N E T: http://www.langasiateiti.lt/english ) (Schluss)