Doha - Die Opec wird nach den Worten ihres Präsidenten Abdullah el Attijah ihre Ölrechnungen ungeachtet der derzeitigen Schwäche der US-Währung weiterhin in Dollar ausstellen und nicht zum Euro wechseln.

"Wir werden am Dollar festhalten. Es ist sehr schwierig, zu wechseln", sagte der Präsident der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) am Sonntag im Vorfeld des für Mittwoch geplanten Treffens der Ölminister des Kartells. "Wenn wir jetzt zum Euro wechseln und dessen Kurs in sechs Monaten fällt, müssen wir zum Dollar zurückkehren", sagte er. Jede Entscheidung der Opec, vom Dollar zum Euro zu wechseln, selbst wenn dies nur europäische Kunden beträfe, würde zudem den Status des Dollar als Standardwährung im Internationalen Handel untergraben, sagte Attijah, der zugleich Ölminister Katars ist.

Rekordhoch

Der Euro hatte in den vergangenen Wochen ein Rekordhoch bei Kursen über 1,19 Dollar markiert. Damit hat sich die Gemeinschaftswährung seit Jahresbeginn um elf Prozent und gegenüber dem Tief Ende 2000 um 45 Prozent verteuert. Der Kursrückgang des Dollar gegenüber wichtigen Währungen wie dem Euro und dem japanischen Jen schmälere die Einnahmen der Opec und verbillige die Öleinfuhren der Verbraucherländer, sagte Attijah.

Bei ihrer Ministerkonferenz am 11. Juni in Doha wollen die Opec-Mitglieder vor dem Hintergrund der bevorstehenden Wiederaufnahme der irakischen Ölausfuhren ihre Preis- und Mengenpolitik für das dritte Quartal dieses Jahres abstimmen. Als Beobachter nehmen Vertreter der Konkurrenten am Weltölmarkt, Russland, Norwegen und Mexiko teil. Das Kartell hofft, dass diese Förderländer eine Einschränkung der Ölexporte unterstützten, wenn die Rückkehr irakischen Öls an den Markt beginnen sollte, die Preise zu untergraben.(Reuters)