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Auch die Rechtsanwälte demonstrieren gegen die Spritpreiserhöhung.

Foto: Reuters/Akinleye

Addis Abeba/Abuja - In mehreren Städten in Nigeria gehen seit Beginn der Woche viele Menschen wegen einer drastischen Erhöhung der Benzinpreise auf die Straßen. In der nördlichen Stadt Kano kamen am Donnerstag in der Früh mehrere Hunderte Demonstranten zusammen, um ihrem Ärger über die Entscheidung von Präsident Goodluck Jonathan Luft zu machen. Die Regierung hatte am 1. Jänner alle Treibstoffsubventionen abgeschafft, was zu einer Verdoppelung der Preise geführt hatte. In der kommenden Woche ist ein von den Gewerkschaften ausgerufener Generalstreik geplant.

Obwohl Nigeria das größte Öl-Förderland Afrikas ist, leben die meisten Menschen weiter in Armut. "Die Atmosphäre ist ohnehin schon angeheizt. Jede weitere Protestaktion könnte eine Krise auslösen", sagte der Polizist Emmanuel Ataku, der mit seinen Kollegen versuchte, die Demonstranten zu vertreiben. Ein arbeitsloser Demonstrant erklärte: "Die Preiserhöhung hat unsägliches Leid über die Menschen gebracht. Die Entscheidung muss rückgängig gemacht werden."

Präsident Jonathan hat dies jedoch bisher strikt abgelehnt. Er erklärte, mit dem frischen Kapital werde er die Infrastruktur des Landes verbessern. Als ersten Schritt will er 1.600 neue Busse bereitstellen. Kommentatoren meinten dazu, in einem Krisenland mit 160 Millionen Einwohnern sei dies, "als würde man einem Toten Medizin geben". (APA)