Washington - Ein neuartiger Impfstoff gegen die Erreger von Hepatitis C hat sich in einem ersten Test an gesunden Menschen als gut verträglich erwiesen. Das Präparat nutzt gentechnisch veränderte Viren aus Schimpansen, um das menschliche Immunsystem gegen die gleichfalls viralen Auslöser von Hepatitis C zu mobilisieren. Zwei Forschergruppen berichten im Journal "Science Translational Medicine", wie sie das passende Affen-Virus identifizierten und dieses zum experimentellen Impfstoff entwickelten.

Bisher gibt es keinen wirksamen Impfstoff gegen Hepatitis C. Ob das neue Präparat die Zahl neuer Infektionen beim Menschen tatsächlich verringern kann, wurde noch nicht geprüft. Das meist mit Blut übertragene Hepatitis C-Virus (HCV) führt in vielen Fällen zu dauerhaften Infektionen und verursacht Leberschäden.

In Österreich wird die Zahl der Betroffenen auf rund 80.000 geschätzt. Die Dunkelziffer liegt höher; viele wissen nicht, dass sie infiziert sind. Weltweit sind vermutlich rund 160 Millionen Menschen betroffen. In rund 20 Prozent der Fälle ist eine Leberzirrhose die Folge, hinzu kommt Leberkrebs als weiteres Risiko, erklärte Daniel Lavanchy vom Allergieklinik-Zentrum für Kinder und Jugendliche in Genf im Journal "Clinical Microbiology and Infection". 350.000 Menschen sterben jährlich an Leberschäden, die im Zusammenhang mit Hepatitis C stehen, berichtet die Weltgesundheitsorganisation. (APA)