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In Leopoldau wird sie noch fahren. Zwischen Schwedenplatz und Reumannplatz wird die U1 aber sieben Wochen lang gesperrt sein.

Foto: Guenter R. Artinger/APA

Wien - Die Wiener U1 wird im kommenden Sommer ein U6-Schicksal erleben - sie wird nämlich teilweise gesperrt. Sieben Wochen lang verkehren wegen umfassender Renovierung keine Züge zwischen Schwedenplatz und Reumannplatz. Anders als bei der U6, die vergangenes Jahr relativ spontan gesperrt werden musste, ist die Zwangspause für die U1 jedoch schon seit längerer Zeit bekannt.

Das ermöglicht auch, den Ersatzverkehr längerfristiger zu planen. Laut Wiener Linien wird derzeit ausgearbeitet, wie dieser aussehen wird. Dabei wird man vermutlich - ähnlich wie bei der U6 - ebenfalls auf Straßenbahnen zurückgreifen.

Grund für die umfassenden Arbeiten ist nicht zuletzt das Alter des Untergrundbauwerks: Am 25. Februar 1978 ging mit der U1 zwischen Karlsplatz und Reumannplatz die erste Wiener U-Bahnstrecke in Betrieb. Im Rahmen der Sanierung wird die Linie auf den neuesten Stand der Technik gebracht, auch damit sie kompatibel für die anstehende Verlängerung der U1 Richtung Süden ist.

Neue Weichen für den Störungsfall

Eingebaut werden laut Wiener Linien unter anderem zwei neue Weichenverbindungen zwischen Reumannplatz und Keplerplatz sowie zwischen Taubstummengasse und Südtirolerplatz. Durch die neuen Ausweichbereiche kann der U-Bahnbetrieb durch einen Gleiswechselbetrieb dann selbst im Störungsfall aufrechterhalten werden, wird versichert.

Auch die in die Jahre gekommenen Stationen werden adaptiert. Die Abgänge zur U1 am Karlsplatz werden dabei komplett neu saniert.

Auch an U6 wird weiterhin gearbeitet

Eine andere U-Bahnlinie wurde bereits im vergangenen Sommer für sechs Wochen teilweise gesperrt: die U6. Zwischen den Stationen Westbahnhof und Alser Straße verkehrten vom 18. Juli bis Ende August keine Züge. Grund dafür waren die Sanierungsarbeiten an der Station Josefstädter Straße, die sich als komplizierter herausgestellt hatten als ursprünglich angenommen. Der Ersatzverkehr erfolgte damals parallel zur U-Bahn-Strecke - mittels einer eigens eingerichteten Straßenbahn-Linie "E".

Die Station Josefstädter Straße aber blieb auch nach Ende der Teilsperre weiterhin geschlossen. Erst ab 26. November hielten dort wieder Züge. Den Fahrgästen steht seit der Wiedereröffnung nur ein provisorischer Zugang zur Station zur Verfügung, da die Sanierungsarbeiten des historischen Otto-Wagner-Baus noch nicht völlig abgeschlossen waren. Das endgültige Ende der Arbeiten, inklusive Fassadensanierung, wird erst 2013 erfolgen.

ÖVP: "Stadt-Wien-typisch" schlecht

Kritik an der U1-Sperre kam am Mittwoch von der ÖVP: "Weil die Stadt Wien einfach nicht in der Lage ist, ihre Infrastruktur instand zu halten und laufend zu verbessern, erwartet die Wienerinnen und Wiener nach der wochenlangen Sperre der U6 im vergangenen Jahr dieses Jahr erneut eine längere Sperre einer wichtigen U-Bahnlinie", kritisierte Verkehrssprecher Roman Stiftner in einer Aussendung.

Auch das Baustellenmanagement sei "Stadt-Wien-typisch" schlecht. Denn es werde gleichzeitig die Südost-Tangente (A23) saniert. Ein Verkehrschaos für den Süden Wiens sei vorprogrammiert, prophezeite der VP-Politiker. (APA)