Das Android 4.0 "Holo"-Theme wird für den Android Market vorausgesetzt

Screenshot: Google

Neue Geräte mit Android 4.0 Ice Cream Sandwich setzen das "Holo"-Theme voraus, um Zugriff auf Google Apps wie den Android Market zu erhalten. Das erklärt Android-Framework-Entwickler Adam Powell in einem Blog-Eintrag. Alle Hersteller müssen somit das originale Theme auf den Geräten ausliefern, wenn sie die Kompatibilitäts-Standards erfüllen wollen. Das Aus für Hersteller-Interfaces bedeutet das jedoch nicht.

Theme-Familie seit Honeycomb

Das Holo-Theme wurde bereits in Android 3.0 Honeycomb eingeführt und in Ice Cream Sandwich weiter entwickelt. Eigentlich handelt es sich um eine Theme-Familie bestehend aus Holo, Holo.Light und Holo.Light.DarkActionBar. Sofern Geräte Zugriff auf den Android Market haben sollen, dürfen diese Themes sowie die dazugehörigen Widgets nicht verändert oder ausgelassen werden.

Für Entwickler

App-Entwickler können mit wenigen Zeilen Code auf diese Design-Elemente zurückgreifen und somit eine einheitliche User Experience auf allen Android 4.0-Geräten gewährleisten. Die Programmierer können entscheiden, ob ihre Anwendungen das Holo-Theme oder das Default-Theme des jeweiligen Geräts nutzen. Die Trennung in Holo-Themes und DeviceDefault-Theme soll es für Hersteller laut Google auch einfacher machen, ihre Geräte in Zukunft schneller auf neue Versionen zu aktualisieren. Denn Google will den Unternehmen nicht vorschreiben, auf ihre eigenen Skins zu verzichten und stattdessen nur mehr Holo einzusetzen.

Interface-Problem

Bisher haben die meisten Entwickler von Android-Geräten eigene Oberflächen über das Standard-Interface von Android aufgesetzt - HTC Sense, Samsung TouchWiz usw. Vanilla Android - also das System ohne Veränderung durch Dritthersteller - steht nur auf wenigen Geräten wie Googles Lead Devices zur Verfügung. Die Hersteller können ihre Geräte mit den Oberflächen zwar von der Konkurrenz abheben, beim Update-Prozess auf neuere Android-Versionen ergeben sich jedoch oft Probleme. Teilweise dauert es sehr lange bis Hersteller ihre eigenen Versionen aktualisiert haben. Mit den neuen Vorgaben setzt Google nun zumindest eine Maßnahme, dass Apps eine konsistente User Experience bieten. Nun müssen App-Entwickler auf den Zug aufspringen. (br/derStandard.at, 4, Jänner 2011)