Gut, ein Alfa Romeo 8C Spider ist schon kein Schnäppchen, auch nicht der Lambo, schon gar nicht der Bugatti Veyron. Und doch stehen auf der Vienna Autoshow Autos, mit denen man auch nicht für viel Geld jeden Tag in die Arbeit fahren kann: die Konzeptfahrzeuge und Rennwagen.

Die Konzept-Studie namens Bulli etwa. Sie soll die legendäre Geschichte des VW-Busses in die Zukunft transportieren. Etwas kürzer, schmäler und höher als der T1 bietet er sechs Personen Platz. Angetrieben wird er elektrisch – 85 kW und 270 Newtonmeter liefert der Elektromotor, der den Bulli in 11,5 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h beschleunigt. Als Konzept-Fahrzeug hat der Elektro-Bulli eine Reichweite von 300 Kilometer. Und er ist auch schon mit kleinen Benzin- und Dieselmotoren angedacht.

Foto: VW

Gar nicht mehr so klein ist der 3,7 Liter große V6-TDI-Motor, der den Audi R18 TDI antreibt. Mit dem 540 PS starken Wagen gewann Audi heuer die 24 Stunden von Le Mans. Obwohl, unter vorgehaltener Hand sprechen Fachleute von weit über 600 PS, die der Motor leisten soll.

Auffällig ist die Finne – die sich vom Cockpit zum Heckflügel zieht und dem neuen Reglement geschuldet ist – die bei Drehern Energie vernichten soll. Was man nicht sieht: Der Motor ist laut Audi-Angaben extrem kompakt und um rund 25 Prozent leichter als der des Vorgängers R15 TDI – kein Wunder, war der doch auch noch ein V10.

Foto: Audi

Ein klein wenig bescheidener nehmen sich die technischen Daten des Kia Picanto aus: 85 PS aus einem 1248 Kubikzentimeter großen Vierzylinder, dazu eine gemappte ECU, ein Käfig, ein Billstein-Fahrwerk und so weiter. Umso erwähnenswerter ist dafür der Polnische Picanto Cup, bei dem dieser Wagen antritt. 2006 startete die Serie für Rookies das erste Mal und ist so erfolgreich, dass 2012 das Starterfeld bereits ein internationales ist.

Und: Einen Rennwagen der polnischen Renn-Serie bringt Kia zur Autoshow nach Wien.

Foto: Kia

Den Concept A-Class hat Mercedes zum ersten Mal in Frankfurt ausgestellt – und jetzt kommt er auch nach Wien. Die Studie zeigt, wo sich die einst biedere A-Klasse hinentwickeln soll. Mit seiner langen Haube, der flachen Silhouette und seinen schlanken Scheiben wirkt er nun deutlich sportlicher und verbläst den Staub des Vorgängers schon im Stand.

Zum Äußeren passt auch der Motor: Den Konzept-Wagen treibt ein 210 PS starker Zwei-Liter-Turbo-Benziner an. Geschaltet wird über ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe.

Foto: Mercedes

Wie ein SUV auf Basis des Mini aussehen könnte, zeigt die Studie Mini Paceman Concept. Der Wagen ist eine Mischung aus Countryman und Coupé. Mini selbst bezeichnet ihn als Muscle Car, welches das direkte Fahrverhalten eines GoKarts mit Lifestyle und Premium-Qualität kombiniert.

Foto: Mini

Gut, das hier ist jetzt gemein. Denn natürlich wird dieser Wagen nicht auf der Vienna Autoshow stehen. Aber der Red Bull Renault wird es tun – also das Weltmeister-Auto der Formel 1. Aber uns gefällt der alte JPS halt irgendwie besser – weil er uns an eine Fototapete der späten 70er-Jahre erinnert. Aber das ist eine andere Geschichte.

Foto: Renault

Die spannendere Geschichte wäre, wann der Seat IBL genau so auf den Markt kommt. Doch das wird er nicht – aber er gibt einen vielversprechenden Ausblick auf die künftige Formensprache von Seat. Denn wie sagt Seat-Präsident James Muir: "Der IBL zeigt, dass sportliche Limousinen im Portfolio der Marke Seat in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden. Allerdings nimmt dieses Concept Car kein konkretes Modell vorweg, sondern zeigt die Design-Philosophie, mit der wir auch einer Limousine die unverwechselbare Seat-Identität geben."

Foto: Seat

Nach der gleichen Idee entstand der Vision D von Skoda. Also es steckt kein konkretes Auto hinter der Studie, aber sie zeigt die neue Formsprache der Marke. Mit dem Design wird auch das Logo getauscht. Das Grün, das sich bekanntlich auf roten Skodas nicht so gut machte, verschwindet.

Und wozu das Ganze? Skoda will seine Marktanteile in den nächsten Jahren drastisch erhöhen – mit einher geht, dass Skoda nun einen Dauerlauf in der Präsentation neuer Fahrzeuge starten wird. Der erste Neue wird der Citigo sein, der baugleich mit dem VW up! ist.

Foto: Skoda

Auch die Koreaner SsangYong bringen eine Studie nach Wien – die, zugegeben, auch schon in Frankfurt auf der IAA stand. Der XIV tritt wohl gegen den Mini Countryman an – respektive sitzt er, mit der Länge von 4,14 Meter und einer Höhe von 1,59 Meter, auf die neue Mode von kompakten SUVs auf. Spannendes Designelement sind die Türen – die hinteren gehen nämlich nach vorne auf, und die B-Säule entfällt zur Gänze.

Foto: SsangYong

Ganze 300 PS holt VW aus dem 1,6-Liter-TSI-Motor für den Polo R WRC, mit dem sie 2013 bei der Rallye-Weltmeisterschaft antreten werden. Dabei kommt ihnen das neue Reglement, das 1,6-Liter-Motoren mit Direkteinspritzung und Luftmengenbegrenzung vorschreibt, entgegen.

Neben dem aufgeblasenen Allrad-Polo wird Ford einen Fiesta R2 ausstellen, und Citroen bringt einen DS3 WRC.

Foto: VW