Wien - Bargeldloses Zahlen erfreute sich 2011 weiter steigender Beliebtheit. Der Kartenanbieter PayLife, der auch die Maestro-Bankomatkarten abwickelt, konnte im abgelaufenen Jahr deutliche Zuwächse erzielen. Die Zahl der ausgegebenen PayLife-Karten (Visa, MasterCard) stieg um 13,7 Prozent auf 1,1 Millionen Stück. Einen Boom gab es bei Prepaid-Karten. Die Maestro/Bankomatkarten legten um 0,6 Prozent auf 8,1 Millionen zu. Die Umsätze stiegen bei den PayLife-Karten um 0,7 Prozent auf 3,06 Mrd. Euro, bei Maestro/Bankomat um 5,2 Prozent auf 16,7 Mrd. Euro, gab Geschäftsführer Peter Neubauer heute, Montag, in einer Pressekonferenz bekannt.

"Wir haben keine Zahlungsverkehrskrise", so Neubauer. Auch im Weihnachtsgeschäft wurde vermehrt mit Bankomatkarte gezahlt. Die Umsätze stiegen um 5 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro. Die Umsätze im e-Commerce stiegen im Vorjahr um 16 Prozent auf 227 Mio. Euro.

Für 2012 rechnet PayLife mit weiteren Zuwächsen: Die Kreditkartenzahl im In- und Ausland soll 1,25 Millionen Stück erreichen, die Umsätze und Transaktionen um 5 Prozent wachsen.

Eigene Sicherheitsabteilung

Zum Thema Betrug wies Neubauer darauf hin, dass bei PayLife eine eigene Sicherheitsabteilung ein permanentes Monitoring durchführe. Vom aktuellen Fall, der laut Medienberichten offenbar bei Diners Club aufgetreten ist, habe man bei PayLife bisher nichts bemerkt. Es gebe unterschiedliche Wellen. Man müsse aber rund um die Uhr aufmerksam sein. In etwa 8 von 10 Fällen von Betrugs-, Missbrauchs- oder Fälschungsversuch erkenne PayLife dies bevor es der Kunde merke. Als letzte Maßnahme nehme man einen Kartentausch vor. Der Karteninhaber haftet nicht. Bei Phishing sei wichtig darauf hinzuweisen, dass der Kartenbetreiber nie über E-Mail Daten anfordere. Besser sei es, den Betreiber anzurufen, ob er ein E-Mail verschickt habe.

Kontaktloses Bezahlen dürfte bei PayLife voraussichtlich zur Jahresmitte starten. Bezahlen mit PIN-Code bei der Kreditkarte werde ab heuer schrittweise bei der Ausgabe von neuen Karten auf Wunsch des Kunden kommen.

Akzeptiert werden nun an den 66.000 PayLife-Terminals auch Kreditkarten der chinesischen UnionPay. Möglich ist auch die Kundenabrechnung in der Heimatwährung (Dynamic Currency Conversion).

Boom bei Prepaid-Karten

Einen regelrechten Boom gab es im Vorjahr bei den Prepaid-Karten. Die Zahl der verkauften Karten stieg um 89 Prozent auf 260.000 Stück. Insgesamt gab es im Vorjahr 340.000 aktive Karten (+ 100 Prozent). Erfolgreich sei dabei vor allem die sogenannte "Shopping Card de Luxe" gewesen, die als Gutscheinersatz in der SCS, im Donauzentrum und im Webshop verkauft wird. Im Gesamtjahr wurden davon 140.000 Karten verkauft, allein von 1. bis 24. Dezember waren es 98.000 Karten.

Außerhalb Österreichs ist PayLife in acht Ländern aktiv. Dabei setzt man nicht nur auf Osteuropa (Slowenien, Tschechien, Ungarn, Slowakei, Polen), sondern auch auf die westeuropäischen Nachbarn Deutschland, Schweiz und Italien. Die internationalen Umsätze stiegen 2011 um 37,5 Prozent auf 220 Mio. Euro, die Zahl der Terminals hat sich mit 1.104 Stück mehr als verdoppelt.

Umgestellt hat PayLife die IT: Gemeinsam mit den Unternehmen SIX Card Solutions und Sinsys sei die größte Übertragung eines Händler- und Kartenportfolios in Europa erfolgt. Investiert worden sei ein zweistelliger Millionen-Euro-Betrag.(APA)