Wien/Eisenstadt - Der neue Fernsehsender Schau TV kann starten: Der burgenländische Energieversorger BEWAG hat seine TV-Tochter "BKF-Das Burgenland Fernsehen" an die Schau Media Wien, ein Unternehmen der Bohmann-Gruppe, verkauft. Die behördliche Zustimmung ist erteilt worden, das Closing erfolgt, teilte der Sender am Montag mit. Das Programm von Schau-TV wird in den - nun also ehemaligen - BKF-Studios in Eisenstadt produziert. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, wie zu erfahren war.

Das Burgenland-Fernsehen ist seit 1997 on air und erreichte via Kabel zuletzt 35.000 Haushalte im Burgenland sowie 75.000 in Niederösterreich. Der Nachfolger Schau TV wird über Kabel, digitalen Satelliten und terrestrisch zu empfangen sein - und zwar in fast ganz Österreich, wie betont wurde.

Der Schwerpunkt soll jedoch im Osten liegen: "Wir werden das BKF in der ersten Etappe sanft ändern und dazu sukzessive ein ostösterreichisches TV-Programm aufbauen", betonte Programmchef und Geschäftsführer Rudolf Mathias. Der erste Abschnitt des Programmaufbaus soll dann Ende 2012 abgeschlossen sein.

Kein Vollprogramm

Wobei Schau TV kein Vollprogramm bieten wird, wie es hieß. Stattdessen werde auf "regionales News-Infotainment- und Service-TV" gesetzt. Zunächst gibt es eine Stunde tägliches Programm, das in Schleifen wiederholt wird. Mittelfristig sollen es zwei Stunden täglich sein. Senderchefin ist Nikki Gretz-Blanckenstein, die zuvor bei Puls 4 tätig war.

20 Mitarbeiter

Der Sitz der Schau-Media-Gesellschaft befindet sich in Wien, produziert wird Schau TV in Eisenstadt. Knapp 20 Mitarbeiter sind für Programm, Abwicklung, Technik und Marketing im Einsatz.

Schau TV definiert sich laut eigenen Angaben als "neuer Typus regionalen TVs und regionaler Multimedia". Man setze intensiv auf "Kooperation mit den Sehern", wie betont wurde.

Mögliche Geldquelle

Apropos Kooperationen: Es gibt auch Mutmaßungen, dass das Wiener Rathaus als mögliche Geldquelle für den neuen Sender fungieren könnte. Immerhin war Programmchef Mathias zuletzt im Presse- und Informationsdienst (PID) der Stadt Wien beschäftigt. Im PID zeigte man sich zuletzt aber abwartend. Man könne nicht über Kooperationen spekulieren, wenn es noch gar kein Programm gebe, hieß es dort. (APA)