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ORF und "schwules Tanzen"

Anfang des Jahres sorgte Niki Lauda für Wirbel. "Ich bin empört, dass sich der öffentlich-rechtliche ORF, der ja von unser aller Gebühren finanziert wird, aus reiner Quotengeilheit dafür hergibt, schwules Tanzen zu propagieren", sagte Lauda in einem Interview. Alfons Haider trat bei "Dancing Stars" mit einem Tanzpartner an. Kurz später entschuldigte sich Lauda. In einem Statement wolle er "nochmals klar zum Ausdruck bringen: Ich habe und hatte Zeit meines Lebens keine Vorurteile gegen Homosexuelle".

APA-FOTO: ANDREAS PESSENLEHNER

Dschungelcamp im Quotenhoch

Ebenfalls im Jänner fuhr RTL mit "Ich bin ein Star - Holt mich hier raus" Rekordquoten ein. Vor allem Sarah Knappiks Streit mit den anderen Kandidaten wie Sänger Jay Khan, dem Schauspieler Mathieu Carriere oder Alt-Kommunarden Rainer Langhans hatte es dem RTL-Publikum angetan. Auch die Meldung, dass das Dschungelcamp nach Unwettern unter Wasser stehe und evakuiert werden musste, heizte die Quoten zusätzlich an. Gewonnen hat schließlich Moderator und Schauspieler Peer Kusmagk. Auf Platz zwei landete Schauspielerin Katy Karrenbauer vor Schwimmer Thomas Rupprath.

Foto: RTL

Rassismus auf Puls 4

Gleich zwei Folgen von "Austria's Next Top Model" befassten sich im Jänner damit, dass Kandidatin Magalie eine Mitbewerberin als "Nega-Oide" bezeichnete, Magalie wurde deshalb ausgeschlossen. Mehrmals wurde auch der Vorschau-Trailer mit der rassistischen Entgleisung gezeigt. Den Vorwurf, der Privatsender mache Werbung mit dem Aufreger, wollte man bei Puls 4 nicht gelten lassen, dort sah man darin "edukativen Charakter".

Foto: Puls 4

Wolf beim Planking

Der Internet-Trend Planking ging im Frühjahr auch an der "ZiB" nicht spurlos vorüber. Armin Wolf erklärte dort live, wie es funktioniert: Man lege sich wie ein Brett (Englisch: 'Plank') an eine möglichst ungewöhnliche Stelle kerzengerade hin und stelle ein Foto von der Pose auf Facebook. Die Begeisterung des Chefs dokumentierte Wolf twitternd so: "Na bitte, der Chef ist zufrieden. RT @wrabetz: "@ArminWolf lehrt planking in zib2... gelebter bildungsauftrag".

Foto: ORF

Darth Vader aus Athen

Auch Sonja Sagmeister sorgte für ein ungewöhnliches Bild in den ORF-Nachrichten: Im Frühjahr lieferte sich die Polizei in Athen heftige Auseinandersetzungen mit Demonstranten. Die ORF-Korrespondentin trat in der Mittags-"ZiB" mit Gasmaske vor die Kamera. Ein notwendiger Schritt wegen dem Einsatz von Tränengas, wurde erklärt. "Zum Zeitpunkt meines Liveseinstiegs haben Kameramänner und Kollegen - die etwa aus Bagdad oder Bengasi vieles gewohnt sind - auch im Gebäude Masken getragen, weil die Konzentration so hoch war. Ein deutscher Journalistenkollege hat recherchiert, dass die Polizei alte Tränengaspatronen genutzt hat, die im Jahr 2000 abgelaufen waren.", sagte Sagmeister damals dazu. Auch auf Twitter wurde der Gasmaskeneinsatz freilich kommentiert: "Darth Vader? Nein, Sonja Sagmeister live aus Athen" twittert etwa BZÖ-Sprecher Heimo Lepuschitz. Und Karl Pachner - Geschäftsführer von ORF Online & Teletext - meinte: "Sonja Sagmeister mit Gasmaske beim Live-Einstieg aus Athen: Die Miitags-ZiB wird immer abwechslungsreicher".

Foto: ORF

"Arrogante Scheiße"

Im September sorgte das neue ORF-Liebkind Sido in der Castingshow "Die große Chance" für einen Aufreger. "Kronen Zeitung"-Journalist Michael Jeannée tanzte dort als Unterstützer für den Heurigenwirt Martin Zimmermann an, der die Jury mit einer Motoren-Imitator-Nummer überzeugen wollte (Video auf YouTube).

Es sei bis jetzt noch kein anderer auf die Bühne gekommen, um jemanden anzukündigen, sagt Sido in Richtung Jeannée: "Was ist denn das für ein Scheiß" und "du willst dich doch nur großmachen hier." Zu  Bernhard Paul, "Roncalli"-Zirkusdirektor wollte beruhigen: "Er ist Journalist, er kann dich fertig machen", richtete er dem Rapper aus. Nach dem Auftritt fragte Sido: "Kommt ihr beiden euch nicht komisch vor, soll das witzig sein?". Mit dieser "arroganten Scheiße" hätten sie seine Zeit verschwendet.

Foto: ORF/Ali Schafler

Bambi für Bushido

Gemeinsam mit Bushido gab sich Sido auch bei Markus Lanz die Ehre. Anlass war der umstrittene Bambi für Bushido und die Empörung darüber. Die Sendung selbst geriet zu einer undifferenzierten Debatte, am schmierigsten war wieder einmal Markus Lanz selbst, der zwar ständig beteuerte, er wolle doch "nur verstehen", was sich Sido und Bushido bei ihren provokanten Texten so denken, um dann die untergriffigsten Passagen zu zitieren, wie in einem TV-Tagebuch angemerkt wurde.

Foto: ZDF

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Ewiger Gottschalk-Abschied und kein Nachfolger in Sicht

Seinen Abschied zog "Wetten, dass ...?"-Moderator Thomas Gottschalk ganz schön in die Länge. Mitte Februar gab er bekannt, dass er die Moderation der Sendung abgibt. Sofort entbrannten freilich die Spekulationen über mögliche Nachfolge. Hoch im Kurs standen Hape Kerkeling, Jörg Pilawa oder Günther Jauch. Kerkeling alias Horst Schlämmer sagte in der vorletzten Sendung direkt von der Wettcouch aus ab. Jauch wiederum war zu Gast in der letzten "Wetten, dass ...?"-Show mit Gottschalk und nutzte die Nachfolgediskussion als Werbung für seine eigene Sendung: Im RTL-Jahresrückblick "2011! Menschen, Bilder, Emotionen" sagt er ab, "ich bin dir schon oft in deinem Leben nachgefolgt. Ich glaube aber, dass ich das nicht gut kann."

Foto: AP/dapd/Roberto Pfeil

Wutbürger Düringer

Anfang Dezember sorgte Kabarettist und Wutbürger Roland Düringer für Aufsehen. "Wir sind die, die nicht mehr ihre Stimmen in Urnen werfen werden. Wir werden sie behalten, damit wir schreien können: Wir sind wütend", brüllte Düringer zum Abschluss von "Dorfers Donnerstalk". Das Video machte auf Social-Media-Plattformen die Runde, auf YouTube brachte es das Video mittlerweile auf über 100.000 Klicks. (red, derStandard.at)

Foto: ORF/Hubert Mican