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Christen und Muslime gedachten der Opfer der Proteste in Ägypten.

Foto: REUTERS/Amr Abdallah Dalsh

Kairo - Tausende Ägypter haben sich in der Silvesternacht auf dem Tahrir-Platz im Zentrum der Hauptstadt Kairo versammelt, um das Jahr der Revolte ausklingen zu lassen. "Wir sind hier, um das neue Jahr gemeinsam zu begrüßen, Christen und Muslime", sagte eine Frau, die eine ägyptische Fahne hochhielt. "Hier hat die Revolution begonnen und hier wird sie weitergehen", sagte ein anderer Teilnehmer.

Zum Gedenken an die Menschen, die bei der Niederschlagung der Proteste im vergangenen Jahr auf dem Tahrir-Platz getötet worden waren, fand ein großes Konzert statt. Einige Menschen trugen Fotos von Opfern bei sich, andere hielten Kerzen in den Händen. Ballons in den Farben der ägyptischen Flagge - Schwarz, Weiß und Rot - stiegen, begleitet von christlichen und muslimischen Gesängen, zum Himmel auf.

Schauplatz von Protesten

Auf dem zentralen Platz in Kairo hatten Anfang 2011 Massendemonstrationen der ägyptischen Demokratiebewegung stattgefunden, die im Februar zum Sturz des langjährigen Machthabers Hosni Mubarak führten. Aber auch in den vergangenen Monaten war der Tahrir-Platz wieder Schauplatz von Protesten, die sich diesmal gegen den nun herrschenden Militärrat richteten. Erneut gingen Sicherheitskräfte mit aller Härte gegen Demonstranten vor.

In den vergangenen Monaten gab es zudem vermehrt Angriffe auf Angehörige der christlichen Minderheit in Ägypten. Erst am Samstag zündeten Muslime in drei Dörfern Häuser von Christen an. Der Vorsitzende des Militärrats, Hussein Tantawi, rief seine Landsleute am Freitag zur Ruhe auf und kündigte an, dass die Armee rund um die koptischen Weihnachtsfeiern am 7. Jänner die Sicherheitsvorkehrungen an deren Kirchen verstärken werde. (APA)