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Großbrand im Nationalpark Torres del Paine

Foto: . EPA/ONEMI / HANDOUT HANDOUT

Santiago de Chile- Der verheerende Waldbrand im Nationalpark Torres del Paine im Süden Chiles hat sich ausgeweitet. Inzwischen sei eine Fläche von über 11.000 Hektar (110 Quadratkilometer) zerstört worden, erklärte Innenminister Rodrigo Hinzpeter am Samstag. Mindestens drei der sechs Feuerfronten könnten jedoch möglicherweise noch an diesem Wochenende unter Kontrolle gebracht werden, sagte der Minister. Unterdessen wurde ein 23-jähriger israelischer Tourist als mutmaßlicher Täter wegen fahrlässiger Brandstiftung verhaftet, teilte am Samstag der Staatsanwalt Juan Melendez dem Rundfunksender Radio Cooperativa mit.

Der chilenische Präsident Sebastián Pinera erklärte die Gegend zum Katastrophengebiet. Zugleich bat er im Kampf gegen die Flammen um internationale Hilfe. Die Regierung habe Kontakt zu den USA, Australien sowie zum benachbarten Argentinien aufgenommen. Die Zahl der Feuerwehrmänner und Helfer, die im Einsatz sind, soll laut Medienberichten auf fast 600 verdoppelt werden.

Der Brand war am Dienstag nahe dem Grey-See ausgebrochen. Die bergige Landschaft und starker Wind haben die Löscharbeiten behindert. Erst nach einem leichten Regen am Freitag schwächte der Wind ab.

Es werde 30 bis 50 Jahre dauern, bis die betroffene Naturlandschaft sich erholt habe, zitierte die Zeitung "La Tercera" Umweltministerin María Ignacia Benítez. In dem 2400 Quadratkilometer großen Naturpark leben unter anderem Kondore und Guanakos sowie die äußerst scheuen und vom Aussterben bedrohten Anden-Rehe oder Huemule. Parkwächter versuchten, eine Gruppe von 20 bis 30 der Huemule abseits vom Feuer zu halten, erklärte Benítez. Bei einem Bestand von 1200 dieser Rehe in ganz Chile und Argentinien handle es sich um eine sehr bedeutende Anzahl.

Der malerisch gelegene Park Torres del Paine war 1978 von der Unesco zum Biosphären-Reservat erklärt worden. Er wird jährlich von 120.000 Touristen besucht und ist vor allem bei Wanderern und Bergsteigern beliebt. Nur 90 Kilometer nordöstlich liegt die argentinische Ortschaft El Calafate mit dem Gletscher Perito Moreno. (APA)