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Apple tüftelt an einer Gesichtserkennungssoftware für iPhone, iPad und iPod touch.

Foto: Reuters

"Swipe to Unlock" könnte in der nächsten iOS-Generation der Vergangenheit angehören. Wie derzeit bereits das Galaxy Nexus könnten bald auch Apple-Geräte "Face to Unlock" - eine Funktion zum Entsperren des Geräts mit dem eigenen Gesicht - bieten. Ein neuer Patentantrag von Apple zeigt, dass der Konzern an einer neuen Technologie für Gesichtserkennung arbeitet, die auf einer "High Information Portion"-Analyse des Gesichts basiert anstatt das gesamte Antlitz zu erfassen. 

Fehlerquote

Indem einzelne Teile wie Augen, Mund oder Nase analysiert werden, sollen Nicht- und auch Fehlerkennungen verhindert werden. Ein weiteres Novum bei der patentierten Technologie betrifft den Energieverbrauch, der stark reduziert werden soll. So kann das Feature im Hintergrund immer aktiviert sein. Die Technologie mit einem Foto der Geräte-Besitzer zu überlisten, soll nicht möglich sein. Auf einem Galaxy Nexus wurde "Face to Unlock" mittels einer Fotografie hinters Licht geführt, berichtete Wired und zeigt auch ein Video dazu.

"Gag-Feature"

Im Jahr 2010 hatte Apple das auf Gesichtserkennung spezialisierte Software-Unternehmen Polar Rose übernommen. Der Konzern-Philosophie entsprechend handelt man auch hier nicht allzu hastig und will wohl erst eine ausgereifte Technologie auf den Markt bringen. Hier scheint es nämlich beim Samsung-Pionier, dem Galaxy Nexus, zu hapern. Die Funktion wird von vielen eher als "Gag-Feature" bezeichnet und liefert eine hohe Nichterkennungsquote. 

Mehrere Benutzerkonten

Sollte nun Apple eine sichere und verlässliche Gesichtserkennungs-Technologie liefern, ist die Anwendungsvielfalt groß. Denkbar wäre beispielsweise - wie bei OS X - mehrere Benutzerkonten einzurichten, die mit dem Gesicht der jeweiligen Person aufrufbar wären. Auch einzelne Funktionen ließen sich so für einige Nutzer limitieren. Ein Vorteil bei iPads, die häufig von der ganzen Familie genutzt werden. 

Massenmarkt

Zwar ist Apple dafür bekannt noch nicht ausgereifte Technologien massentauglich zu machen, die Gesichtserkennungssoftware aber stellt eine große Herausforderung dar. Bleibt abzuwarten, ob es Apple schafft bei "Face to Unlock" eine genauso hohe Sicherheit zu gewährleisten wie bei der PIN-Eingabe, um es in naher Zukunft in iPhone und Co einzubauen. (ez, derStandard.at, 30.12.2011)