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Hohe Erwartungen: Thomas Gottschalk soll ab 23. Jänner den schwächelnden Vorabend retten

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Ursula Strauss und Andreas Lust sind angehalten, mit "Schnell ermittelt" das ORF-Publikum zu erfreuen und ...

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auf Servus TV brüllt am 1. Februar der Löwe.

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Wien - Gröbere Neuerungen im ORF-Programm mit der Handschrift der neuen Fernsehdirektorin Kathrin Zechner sind für die zweite Jahreshälfte zu erwarten, jedenfalls sind dann mehr Mittel dafür budgetiert. Fraglich, ob das Energiebündel so lange im Stillen werkt. Die erste Sendung, Contra, setzte sie ja schon vor Dienstantritt ab. Fraglich auch, ob Zechner sich in Sachen Information zurückhält und dieses Feld General Alexander Wrabetz, Chefredakteur Fritz Dittlbacher und womöglich noch einem Vizedirektor oder anderen Aufpasser wie Stefan Ströbitzer, derzeit Radiochefredakteur, überlässt. Da wartet einiger Konfliktstoff. An Programmhöhepunkten 2012 sind darüber hinaus zu erwarten:

  • Mörderisch Ursula Strauss zieht das Publikum in Schnell ermittelt ab 10. Jänner im ORF wieder magisch an. Nach dieser Staffel ist vorerst mit seriellem Erzählen Schluss. Vorbereitet werden zwei Mordfälle in Spielfilmlänge. Berufskollegin Caroline Peters bleibt bei ihrem Erfolgsrezept von Mord mit Aussicht: Als ARD-Landkrimineserin wider Willen geht sie ab Herbst wieder auf Mörderjagd. Til Schweiger reiht sich als Tatort-Kommissar ein. Harald Krassnitzer holt Adele Neuhauser als zugkräftige Kollegin für zwei neue Fälle. Als Mediator Paul Kemp nimmt er auch einen Nebenjob an.
  • Typisch Braunschlag führt Robert Palfrader nach David Schalkos Idee ins wilde Waldviertel. Die Steintaler laden in die austriakische Steinzeit nach Rupert Henning mit Gregor Bloéb, Michael Niavarani, Angelika Nidetzky. Fixstarter ist wieder Wolfgang Murnberger: Die Abstauber mit Ursula Strauss. Andreas Prochaska bereitet Das Wunder von Kärnten vor und eine Fortsetzung von Die Spuren des Bösen. Xaver Schwarzenberger ist zweifach vertreten: Die Verführerin - Adele Spitzeder und Clarissas Geheimnis.
  • Kitsch und Klasse Künstlerisch absolut wertvoll wird Friedrich - ein deutscher König am 7. Jänner (Arte): Katharina Thalbach schlüpft im Dokudrama in die Rolle des "Alten Fritz" . Tochter Anna stellt ihn als Kronprinzen dar. ARD hält Russisch Roulette am 2. und 3. Jänner bereit, ebenso Heimkehr nach Hermann Hesse mit Heike Makatsch und Der Turm nach dem DDR-Roman von Uwe Tellkamp. In wilde Gewässer führt Moby Dick, dort wird die Titanic zum 100. Jahrestag ein weiteres Mal sinken, diesmal unter britischer Regie. Zudem lockt das Mittelalter: Die Kastellanin, und Tore der Welt sind als Quotenquotenhöhepunkte im ORF geplant.
  • Tanzen und Springen Viele alte Bekannte tummeln sich: Dancing Stars, Die große Chance, sogar Maden im Dschungel werden wieder serviert: Ich bin ein Star holt mich hier raus in sechster Auflage. Die Zukunft von Wetten, dass wird sich weisen. Thomas Gottschalk tritt indes ab 23. Jänner an, den schwächelnden ARD-Vorabend mit Talk zu retten. Casting in Show und Dokusoap steuern Sat.1 (The Winner is...), Vox (Das perfekte Model) bei. Topmodels in Deutschland und Österreich (Puls 4), Supertalente, Superstars, Tänzer kommen wieder.
  • Das große Ganze 50er-, 60er und 70er dokumentiert der ORF. Gerhard Jelinek und Peter Liska blicken auf das Jahr 2030 voraus. Im ATV Kosmos bewegt sich ab Herbst Kurt Mündl, zuletzt des unstatthaften Erwerbs von Doktortiteln unter Verdacht geratener, langjähriger ORF-Naturfilmer. Servus TV widmet sich im Februar der Eiszeit und führt monatlich in Bergwelten. Zum ersten Mal am 26. und 27. Jänner mit Gerlinde Kaltenbrunner. Die ersten von vorläufig fünf Eigenproduktionen starten bei Terra Mater am 1. Februar: Die weißen Löwen von Timbavati. Bei Servus TV könnte zudem das Wissensquiz für den Hauptabend 2012 doch sichtbar werden. Wenn die Strategie von Ex-Pirker-Manager Horst Pirker für die Red Bull Medien mit weniger Budget und regionalerer Ausrichtung der Scientia nicht noch einen Strich durch die Rechnung macht. Apropos Dietrich Mateschwitz: Red Bull TV, der lange geplante globale Fernsehsender könnte 2012 über Redbull.com und das tägliche Web-TV-Magazin zum Leben erwachen.
  • Mehr miteinander reden Nicht genug kriegen kann Harald Schmidt: Ab Jänner talkt er dreimal pro Woche bei Sat.1. Statt Dancing Stars soll Alfons Haider Gäste mit eigenen Aussagen konfrontieren: Eigentlich bin ich ganz anders. Nach Contra soll ORF-Moderatorin Mari Lang stattdessen Reportagen herstellen.
  • Macho in Serie Vorerst sind die Aussichten für Serienjunkies eher trübe: Golden Girl Betty White funkt in Hot in Cleveland dazwischen. Außerdem: Blue Bloods mit Tom Selleck, The Big C mit Laura Linney und natürlich Ashton Kutcher als TV-Macho vom Dienst ab 10. Jänner auf Pro Sieben, ab 14. im ORF. Spannung verspricht Borgen (Arte), RTL 2 sicherte sich The Walking Dead, Kabel eins schlug bei Justified zu.
  • Anfang und Ende Erstmals zeigt ATV Auswärtsmatches der Österreicher bei der WM-Qualifikation ab Oktober, sowie die Spiele der Gruppe C. TV-Rechte an der österreichischen Bundesliga hält der ORF bis Ende der Saison 2012/13. Jene am Villacher Fasching, stets unter den meistgesehenen Sendungen, endet 2012. Der Dreijahresvertrag mit Dominic Heinzl läuft Ende 2012 aus. (prie, fid, DER STANDARD; Printausgabe, 30.12.2011)